Hamburg. Ein Spaßvogel ist Victorias Neuzugang Nico Patschinski immer noch. "Ständig nur durchs Niendorfer Gehege laufen ist irgendwann langweilig", begründete der ehemalige St.-Pauli-Profi seinen überraschenden Wechsel an die Hoheluft. Der Schütze des 2:0 im "Weltpokalsiegerbesiegerspiel" gegen Bayern München (2:1) ist am Montag auf Einladung des FC St. Pauli beim Public Viewing zum zehnjährigen Jubiläum der Partie am Millerntor. Vier Tage später beginnt im Oddset-Pokal-Achtelfinale sein Auftrag beim SC Victoria: Tore schießen für den Aufstieg in die Regionalliga Nord.

Der Stürmer, zuletzt in Diensten des Südwest-Oberligaklubs Borussia Neunkirchen, hatte sich nach seinem Umzug nach Hamburg bei Manager Ronald Lotz angeboten. "Er suchte einen ambitionierten Amateurklub", sagte Lotz. Ums Geld gehe es dabei nicht. "Ich besitze einen normalen Amateurvertrag", sagte Patschinski. Vielmehr sei sein sportlicher Ehrgeiz noch vorhanden, der Aufstieg auch sein Ziel.

Dreimal trainierte der 35-Jährige Berliner, der für eineinhalb Jahre bei Victoria unterschrieb, bereits mit der Mannschaft - und hinterließ einen starken Eindruck. "Hohe Geschwindigkeit, starker Abschluss, er ist fit", stellte Lotz fest. "Seine Profierfahrung wird uns sofort weiterhelfen. Er nimmt unseren gerade erst genesenen Stürmern den Druck", sagte Trainer Lutz Göttling. Mit Dennis Sudbrak (Kreuzbandriss), Maurizio D'Urso (Knöchelbruch) und Benjamin Bambur (Muskelbündelriss) stehen drei gelernte Angreifer nach langen Verletzungspausen vor ihrem Comeback. Patschinski selbst, der mit dem SC Victoria für den zwölften Verein in seiner Karriere spielt, fühlt sich ebenfalls wohl. "Ich bin gut aufgenommen worden in dieser jungen, wilden Truppe. Aufhören werde ich erst, wenn ich vorwärts laufe und die anderen mich rückwärts überholen."