Ein Geburtstagswunsch von Peter Wenig

An Geschenken und Geburtstagswürdigungen wird Uli Hoeneß an seinem heutigen 60. Geburtstag keinen Mangel haben. Der Präsident des FC Bayern wird daher hoffentlich verzeihen, wenn wir an dieser Stelle auf eine Laudatio verzichten. Ihre Erfolge sind ohnehin hinlänglich bekannt, für Ihr soziales Engagement wurden Sie verdientermaßen vielfach ausgezeichnet. Stattdessen möchten wir unseren Geburtstagswunsch an den Jubilar richten: Bitte werden Sie nicht altersmilde!

Wir wollen weiter hören, wie Sie einen Intimfeind wie Christoph Daum ("Selbstdarsteller mit außergewöhnlichem Hang zum Größenwahn") angreifen. Wir möchten weiter erleben, wie Ihnen bei Jahreshauptversammlungen gegenüber pfeifenden Fans der Kragen platzt ("Die Scheißstimmung, für die seid ihr doch zuständig und nicht wir"). Wir wollen weiter darüber schreiben, wenn Sie wechselweise Ihre Trainer wie Louis van Gaal ("menschlich eine Katastrophe") oder Ihre Spieler wie Bastian Schweinsteiger ("dem haben zu viele Leute Puderzucker in den Hintern geblasen") zur Schnecke machen. Vor allem aber möchten wir uns weiter mit Ihnen streiten, wenn Sie aus unserer - zugegeben hanseatischen - Sicht über das Ziel hinausgeschossen sind.

Selbst ernannte Vertreter des diplomatischen Bundesliga-Corps, die jede Äußerung so lange weichspülen, bis sie garantiert niemandem mehr wehtut, haben wir genug. Unser Bedarf an Langweilern ist gedeckt. Lieber Uli Hoeneß, bitte bleiben Sie auch mit 60 Mitglied der selbst ernannten "Abteilung Attacke". In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch!