Nach dem 7:0 über Nordkorea haben Ronaldo und Co. beste Chancen auf das Achtelfinale

Kapstadt. Tor-Hagel statt Revanche: Nach seinem höchsten WM-Sieg aller Zeiten steht Portugal mit einem Bein im Achtelfinale der Endrunde in Südafrika. Die Mannschaft um Kapitän Cristiano Ronaldo gewann im Dauerregen von Kapstadt gegen Nordkorea mühelos mit 7:0 und könnte sich damit im letzten Gruppenspiel gegen die schon qualifizierten Brasilianer wohl eine Niederlage erlauben. "Meine Spieler haben wunderbaren Fußball gespielt und wunderbare Tore erzielt", sagte Portugals Nationaltrainer Carlos Queiroz, der von einem "großartigen Tag für den portugiesischen Fußball" schwärmte. Außenseiter Nordkorea ist dagegen vorzeitig gescheitert. Die Elfenbeinküste müsste jetzt neun Tore Rückstand auf Portugal aufholen.

Im Stadion "Green Point" am Kap der Guten Hoffnung konnten die Nordkoreaner nur eine halbe Stunde lang davon träumen, Revanche für das 3:5 gegen die Portugiesen bei der WM 1966 in England zu nehmen. Nach dem 1:0 von Raul Meireles (29.) gingen die "Chollimas" in der zweiten Halbzeit geradezu unter. Simao (53.), Hugo Almeida von Werder Bremen (56.), Tiago (60. und 89.), Liedson (81.) und Cristiano Ronaldo (87.) trafen.

Fast 44 Jahre nach der legendären Begegnung im Viertelfinale der WM in England hatten die Nordkoreaner vor 63 644 Zuschauern keine realistische Chance auf eine Sensation. "Unsere Spieler haben sicher alles gegeben, aber sind taktisch auseinandergefallen. Mein Fehler war, das Team nicht richtig einzustellen. Wir haben unser Ziel natürlich verfehlt. Wir können das Achtelfinale nicht mehr erreichen", sagte Nordkoreas Trainer Kim Jong-hun.

Portugal machte von Beginn an Druck, schon nach drei Minuten gab Cristiano Ronaldo, der 16 Monate auf ein Tor in der Nationalmannschaft gewartet hatte, den ersten Warnschuss ab. Nur vier Minuten später kam Innenverteidiger Ricardo Carvalho nach einem Eckball völlig frei zum Kopfball, traf aber nur den Torpfosten.

Die Nordkoreaner waren nur in der ersten Halbzeit gefährlich. Nach der Anfangsoffensive der Portugiesen verfehlte Cha Jong-hyok mit einem Fernschuss aus 25 Metern um Zentimeter das Tor (11.). Auch Hong Yang-jo (18.) und Ji Yun-nam (24.) hätten fast die Führung für die Nummer 105 der Fifa-Weltrangliste erzielt. Diese gelang Portugals Nummer drei: Tiago schickte Meireles steil, der Mittelfeldspieler lief allen Gegenspielern davon und überwand Torhüter Ri Myong-guk - und löste eine Torflut aus.

Portugal: Eduardo - Fabio Coentrao, Ricardo Carvalho, Bruno Alves, Miguel - Tiago, Pedro Mendes, Raul Meireles (70. Miguel Veloso) - Cristiano Ronaldo, Hugo Almeida (77. Liedson), Simao (74. Duda).

Nordkorea: Ri Myong-guk - Cha Jong-hyok (75. Nam Song-chol), Pak Chol-jin, Ji Yun-nam, Ri Kwang-chon - Ri Jun-il - An Yong-hak - Mun In-guk (58. Kim Yong-jun), Pak Nam-chol (58. Kim Kum-il), Hong Yong-jo - Jong Tae-se.

Tore: 1:0 Raul Meireles (29.), 2:0 Simao (53.), 3:0 Hugo Almeida (56.), 4:0 Tiago (60.), 5:0 Liedson (81.), 6:0 Cristiano Ronaldo (87.), 7:0 Tiago (89.). Schiedsrichter: Pozo (Chile). Zuschauer: 63 644. Gelbe Karten: Pedro Mendes, Hugo Almeida - Hong Yong-jo, Pak Chol-jin.