Uruguay und Mexiko reicht zum Weiterkommen ein Remis, Absprachen schließen sie aus

Rustenburg. Afrenta, Oprobio, Vergüenza: Im Spanischen gibt es viele Worte für "Schande", doch im Sprachschatz der Teams aus Mexiko und Uruguay kommt der Begriff nicht vor. Vor dem letzten Spieltag in Gruppe A fürchtet die Fußballwelt eine neue "Schande von Gijon". Aber die Protagonisten beteuern, dass sie sich nicht auf das Remis einigen werden, das beiden zum Weiterkommen reichen und Südafrika sowie Frankreich das Aus bescheren würde.

"Das schließe ich absolut aus. Mir gefällt es überhaupt nicht, wenn einer so etwas von mir denkt. Das stellt mich in ein schlechtes Licht, mich und alle Uruguayer", sagt Oscar Tabarez, Uruguays Nationalcoach . Sein mexikanischer Kollege Javier Aguirre versichert: "Ich erwarte, dass meine Mannschaft mit der richtigen Einstellung und so stark spielen wird wie gegen Frankreich."

Gegen die Skandaltruppe hatte Mexiko 2:0 gewonnen. Und weil Uruguay Südafrika 3:0 bezwang, genügt beiden Mannschaften nun heute (16 Uhr/ZDF) ein Unentschieden. Die Konstellation ruft Erinnerungen an 1982 wach, als Deutschland und Österreich sich in Gijon (1:0) auf Kosten Algeriens in die nächste Runde schwindelten. Der Weltverband Fifa hatte als Reaktion beschlossen, die beiden letzten Spiele einer Gruppe immer zeitgleich austragen zu lassen - eine Situation wie vor der Partie im Royal-Bafokeng-Stadion konnte sie damit nicht verhindern. Mediendirektor Nicolas Maingot, ein Franzose, hofft trotzdem auf die Integrität aller Beteiligten: "Unser Slogan lautet: 'Mein Spiel ist Fair Play.' Wir hoffen, dass sich alle 32 Mannschaften bei diesem Turnier auch daran halten."

Für die Wettanbieter scheint das Ergebnis klar: Nie waren die Quoten auf ein Unentschieden bei der WM in Südafrika niedriger. Der Spielplan könnte "El Tri" und "Celeste" aber Beine machen. Der Zweite der Gruppe A trifft im Achtelfinale auf den Ersten der Gruppe B. Das wird wohl Argentinien sein, und der Zaubertruppe um Lionel Messi will jede Mannschaft aus dem Weg gehen - außer Mexiko! "Ob ich ein Duell mit Argentinien vermeiden will? Das ist mir doch egal. Wir sind stark genug, jeden zu schlagen. Argentinien ist für uns kein Problem", sagt Angreifer Cuauhtémoc Blanco.

Mexiko: Perez - Osorio, Moreno, Rodriguez, Salcido - Guardado, Marquez, Torrado - Dos Santos, Franco, Barrera.

Uruguay: Muslera - Maximiliano Pereira, Lugano, Godin, Fucile - Arevalo Rios, Perez, Alvaro Pereira - Suarez, Forlan, Cavani.

Schiedsrichter: Kassai (Ungarn).