Der Schweizer Trainer könnte gegen Chile Frei ins Spiel bringen

Port Elizabeth. Ottmar Hitzfeld wartet schon auf den nächsten Adrenalinschub. "Am schönsten ist es, viel Druck vor dem Spiel zu haben und dann zu gewinnen. Das ist Adrenalin pur", verriet der Schweizer Nationalcoach vor dem Abflug nach Port Elizabeth. Am Indischen Ozean soll die Welle der Euphorie seine Kicker ins Achtelfinale tragen. Doch dazu muss heute (16 Uhr/ZDF) vor den Augen von Fifa-Boss Joseph S. Blatter ein Sieg gegen Chile her.

Hitzfeld versuchte seine Spieler nach dem Sensationssieg gegen Europameister Spanien (1:0) wieder auf den Boden zurückzuholen. "Das nächste Spiel wird mental viel schwieriger für uns", sagte der 61-Jährige. Immerhin sei Chile in der Fifa-Rangliste deutlich vor seiner Mannschaft platziert und habe die WM-Qualifikation sogar vor Argentinien abgeschlossen. Die Schweizer Medien spekulieren bereits mit einer Veränderung in der Startformation.

Hitzfeld selbst hatte für Diskussionsstoff gesorgt, indem er den zuvor angeschlagenen Kapitän und Rekordtorschützen Alexander Frei (40 Länderspieltore) sowie Valon Behrami beim Trainingsspiel in der Stammformation und die Leverkusener Bundesliga-Profis Tranquillo Barnetta und Eren Derdiyok in der B-Elf spielen ließ. "Alexander Frei ist zu 100 Prozent fit. Ich habe insgesamt zwei Optionen. Die Entscheidung ist noch offen, obwohl es jeder, der gegen Spanien dabei war, verdient hätte, wieder zu spielen", sagte einstige Bundesliga-Meistercoach.

Akribisch und von der Außenwelt völlig abgeschottet haben sich die Chilenen auf das zweite Gruppenspiel vorbereitet. Ein geplanter Ausflug aus dem WM-Quartier von Trainer Marcelo Bielsa endete nach sechs Minuten, weil sich eine Horde einheimischer Fotografen und Journalisten an seine Fersen geheftet hatte. Bielsa wird personelle Änderungen vornehmen müssen. Der gegen Honduras vermisste Torjäger Humberto Suazo dürfte sein WM-Debüt geben und neben dem 21 Jahre alten Alexis Sánchez stürmen. Über den Youngster sagte der Schweizer Gökhan Inler, Teamkollege bei Udinese Calcio: "Er kann so gut wie Cristiano Ronaldo werden." Sein erstes von bisher 11 Länderspieltoren erzielte Sánchez übrigens gegen die Schweiz.

Chile: Bravo - Isla, Medel, Ponce, Jara - Carmona, Vidal - Fernández - Sánchez, Suazo, Beausejour.

Schweiz: Benaglio - Lichtsteiner, Senderos, Grichting, Ziegler - Barnetta, Inler, Huggel, Fernandes - Derdiyok - Nkufo.

Schiedsrichter: Al Ghandi (Saudi-Arabien).