Spanien spricht sich vor dem Spiel gegen Honduras Mut zu

Johannesburg. Spanien hofft auf Inspiration aus Hollywood: Fernando Torres ist zwar nicht Matt Damon und David Villa nicht Morgan Freeman, doch ganz wie die beiden Leinwandhelden von "Invictus" will der Europameister gegen Honduras (20.30 Uhr/RTL) wieder unbesiegbar sein. "Jetzt sind die Roten gefordert", schrieb das Sportblatt "As", druckte eine Kopie des originalen Filmplakates - und besetzte die Hauptrollen mit den Stars der Selección. In der Hommage an Südafrikas landesvereinenden WM-Triumph im Rugby spielt Damon Mannschaftskapitän Francois Pienaar, Freeman schlüpft in die Rolle von Nelson Mandela. Bei Torres und Villa würde es nach dem peinlichen 0:1 zum Turnierauftakt gegen die Schweiz schon reichen, wenn sie wieder sie selbst wären. "Einen Fehler haben wir uns schon geleistet, ein zweiter wäre fatal. Wir dürfen jetzt keine Angst haben", fordert EM-Torschützenkönig Villa, dessen Team in den vergangenen dreieinhalb Jahren nur zwei von 49 Länderspielen verlor.

Respekt vor Honduras ist aber überall im spanischen WM-Quartier in Potchefstroom zu spüren. Am Sonnabend ließ Trainer Vicente del Bosque den Trainingsplatz hermetisch abriegeln. Zwölf Polizeiwagen schützten die Übungseinheit vor unliebsamen Kiebitzen. "Wir dürfen uns nicht verrückt machen und müssen an den Dingen festhalten, die uns zu einem der Turnierfavoriten gemacht haben", sagt Torres, der nach seiner Knieoperation im April nur 30 Minuten gegen die Schweiz zum Einsatz kam und nun in die Startelf drängt. "Der Trainer hat noch keine Andeutungen gemacht. Aber ich bin bereit", meint der Angreifer vom FC Liverpool. Die Qualitäten des Torjägers würden der Selección gut zu Gesicht stehen. Zumal die Spanier eventuell auf Spielmacher Andrés Iniesta verzichten muss. Iniesta, der sich im ersten Spiel leicht verletzt hatte, sei nicht ganz fit. "Sein Einsatz wird sich erst kurz vor Spielbeginn entscheiden," sagt del Bosque, der von Spaniens Verbandspräsidenten Ángel Villar Rückendeckung erhielt und auch im Falle eines frühen Ausscheidens im Amt blieben soll.

Honduras, das zum Turnierstart 0:1 gegen Chile verlor, war für die Spanier allerdings schon einmal Stolperstein. Bei der WM 1982 trotzen die Lateinamerikaner dem großen Favoriten ein 1:1 ab. "Meine Mannschaft ist stark genug, um dem Druck der Spanier standzuhalten", sagt Trainer Reinaldo Rueda.

Eine bessere Bühne hätte das Schicksal den Spaniern für das Spiel gegen Honduras kaum bereiten können. Im Ellis Park von Johannesburg bejubelten vor 15 Jahren auch Südafrikas Rugbyhelden ihren WM-Sieg.

Spanien: Casillas - Ramos, Piqué, Puyol, Capdevila - Xabi Alonso - Silva, Xavi, Iniesta (Fàbregas) - Torres, Villa.

Honduras: Vallandares - Mendoza, Chávez, Figueroa, Izaguirre - Wilson Palacios, Guevara - Álvarez, Núñez, Espinoza - Pavón.

Schiedsrichter: Nishimura (Japan).