Luís Fabiano schießt Brasilien beim 3:1 gegen die Elfenbeinküste mit irregulärem Tor ins Achtelfinale, Gelb-Rot für Kaká

Johannesburg. Mit Samba-Fußball ins Achtelfinale: Rekordweltmeister Brasilien hat als zweite Mannschaft nach den Niederlanden den vorzeitigen Einzug in die K.o.-Runde perfekt gemacht. Die Selecao siegte in Johannesburg mit 3:1 gegen die Elfenbeinküste und unterstrich ihre Rolle als Mitfavorit auf den erneuten Titel. Luís Fabiano mit einem Doppelpack (25. und 51.) sowie Elano (62.) mit seinem zweiten Turniertreffer sorgten für den hochverdienten Sieg der Brasilianer. Der zuletzt scharf kritisierte Mittelfeld-Regisseur Kaká von Real Madrid war mit zwei Torvorlagen maßgeblich am Sieg beteiligt. Er sah allerdings nach einer Schauspieleinlage von Abdelkader Keita in der 88. Minute die Gelb-Rote Karte. In der hektischen Schlussphase gab es viele Foulspiele und Nickligkeiten, die zu Tumulten auf dem Platz führten. Elano musste fünf Minuten nach seinem Treffer mit einer Blessur am Schienbein ausgewechselt werden. Für den Ehrentreffer der Ivorer sorgte Superstar Didier Drogba (79.) per Kopf.

"Ich habe immer daran geglaubt, dass ich ein Tor machen würde. Das war die heilige Hand, die Hand Gottes, eines der schönsten Tor meines Lebens", sagte der Doppeltorschütze Luís Fabiano, der beim 2:0 zweimal den Ball mit der Hand berührt hatte. Der ivorische Coach Sven-Göran Eriksson meinte: "Unglücklicherweise ist uns nur das eine Tor gelungen. Unglücklicherweise hat der Schiedsrichter die zwei Handspiele nicht gesehen."

Brasilien zeigte sich gegenüber dem 2:1-Auftaktsieg gegen Nordkorea erheblich verbessert. Vor 84 455 Zuschauern in Soccer City zeigte die Mannschaft von Trainer Dunga Ansätze von spielerischer Brillanz. Schon in der ersten Minute hatte Robinho die erste Chance. Der 26-Jährige schoss aus 25 Metern aber über das Tor. Bei der Elfenbeinküste konnte Drogba gegen den Ex-Münchner Lucío und den früheren Leverkusener Juan in Brasiliens Abwehr über weite Strecken kaum etwas ausrichten. Dem 32-Jährigen, der Anfang Juni einen Knochenbruch nahe des Ellenbogens erlitten hatte und erstmals in der Startelf stand, war die fehlende Fitness anzumerken. Allerdings unterstrich er in der Schlussphase bei seinem Kopfballtreffer seinen Torriecher, als er eine Hereingab von Yaya Touré verwertete. Vor der Partie hatte Schiedsrichter Stephane Lannoy (Frankreich) grünes Licht für die Spezialmanschette des Angreifers vom englischen Doublegewinner FC Chelsea gegeben. Die Mannschaft von Trainer Sven-Göran Eriksson hatte ihre beste Gelegenheit erst gegen Ende der ersten Halbzeit. Einen tückischen Aufsetzer aus 18 Metern von Aruna Dindane vom FC Portsmouth hielt der brasilianische Torhüter Julio César allerdings sicher fest (38.). In der 63. Minute setzte Drogba einen Kopfball neben das Tor.

Letztlich zu wenig, um die effektiven Brasilianer ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Die zeigten bei aller Ökonomie auch noch Ansätze ihres "jogo bonito" und dürften den Ausfall Kakás gegen Portugal verschmerzen können.

Brasilien: Julio César - Maicon, Lúcio, Juan, Michel Bastos - Elano (67. Dani Alves), Gilberto Silva, Felipe Melo - Kaká - Luís Fabiano, Robinho (90.+2 Ramires).

Elfenbeinküste: Barry - Demel, Kolo Touré, Zokora, Tiéné - Yaya Touré - Dindane (54. Gervinho), Eboué (72. Romaric), Tioté, Kalou (68. Keita) - Drogba.

Tore: 1:0 Luís Fabiano (25.), 2:0 Luís Fabiano (51.), 3:0 Elano (62.), 3.1 Drogba (79.). Schiedsrichter: Lannoy (Frankreich). Zuschauer: 84 455. Gelb-Rote Karte: Kaká (88., wiederholtes Foulspiel). Gelbe Karten: Tiéné, Keita, Tioté.