Slowakei erlebt gegen Paraguay die Dominanz der Südamerikaner

Bloemfontein. Nach ihrem ersten WM-Sieg in Südafrika träumen Paraguays Fußballer vom historischen Coup. "Wir waren bei einer WM noch nie im Viertelfinale. Das ist unser Ziel. Und wenn wir das erreicht haben, ist alles möglich", sagte Stürmer Roque Santa Cruz nach dem eindrucksvollen 2:0 gegen die Slowakei, das die Albirroja ganz nahe an die K.o.-Runde brachte.

"Das ist die stärkste Mannschaft, die Paraguay je hatte", schwärmte der ehemalige Münchner: "Wir spielen seit Jahren zusammen, sind sehr erfahren und mental sehr stark." Diese neue Stärke bewies das Team um den Angreifer von Manchester City gegen biedere Slowaken in überzeugender Manier: Bis zur letzten Minute dominierte die Albirroja das Spiel. "Ich hatte nie das Gefühl, dass etwas passieren könnte", sagte Santa Cruz, der seiner Mannschaft nach dem 1:1 gegen Italien die erhoffte Offensivstärke verlieh. Der 28-Jährige, der neben den Dortmundern Lucas Barrios und Nelson Valdez stürmte, war vor 26 643 Zuschauern in Bloemfontein der überragende Spieler. Die Tore erzielten allerdings die Mittelfeldspieler Enrique Vera (27.) nach Traumpass von Barrios und Cristian Riveros (86.).

Auch wenn der vierte Achtelfinaleinzug nach 1986, 1998 und 2002 noch nicht perfekt ist, blickte Santa Cruz bereits auf die K.o.-Runde. "Wir wollen Gruppenerster werden", sagte er. In diesem Fall würden die Paraguayer den Niederlanden aus dem Weg gehen. Doch selbst vor den Großen hat Santa Cruz, der zwischen 1999 und 2007 für Bayern München in 155 Spielen 31 Tore erzielt hatte, keine Angst: "Wir haben in der Qualifikation Brasilien und Argentinien geschlagen, zwei der besten Mannschaften der Welt. Es ist alles drin."

Nur noch wenig ist dagegen für den WM-Neuling Slowakei möglich. Nach der mutlosen Vorstellung mit einer einzigen Torchance durch Robert Vittek (90.+2) droht das frühe Aus. Weit mehr als sein eigenes Team beeindruckte Trainer Vladimir Weiss der in allen Belangen überlegene Gegner. "Sie waren für mich in dieser Gruppe schon vorher Favorit. Sie haben gezeigt, warum."

Der Copa-America-Sieger von 1953 und 1979 setzte die Erfolgsserie der Südamerikaner in Südafrika fort: Im achten Spiel gab es - bei zwei Unentschieden - den sechsten Sieg. "Das überrascht mich nicht", sagte Paraguays Trainer Gerardo Martino: "Unsere fünf Teams haben große Erwartungen, aber auch große Perspektiven."

Slowakei: Mucha - Pekarik, Skrtel, Salata (83. Stoch), Durica - Strba, Kozak - Hamsik - Weiss, Vittek - Sestak (70. Holosko).

Paraguay: Villar - Bonet, Da Silva, Alcaraz, Morel - Vera (88. Barreto), Victor Caceres, Riveros - Barrios (82. Cardozo), Valdez (68. Torres), Santa Cruz.

Tore: 0:1 Vera (27.), 0:2 Riveros (86.). Schiedsrichter: Maillet (Seychellen). Zuschauer: 26 643. Gelb: Durica, Sestak, Weiss - Vera.