Zwischen den Werbebanden im Stadion in Port Elizabeth stand auf Höhe der Mittellinie der Name "Nelson Mandela Bay". Das gerade ein Jahr alte, 46 000 Zuschauer fassende städtische Stadion in Port Elizabeth, in dem die deutsche Mannschaft am Freitag ihr zweites WM-Spiel gegen Serbien verlor, trägt den Namen einer künstlichen Metropole. Seit neun Jahren bilden Port Elizabeth und die Nachbarorte Uitenhage und Despatch die neue Verwaltungseinheit, die nach dem früheren Präsidenten Südafrikas benannt ist, der hier einen Wohnsitz hat. 1,5 Millionen Einwohner leben auf einem 16 Kilometer langen Küstenstreifen an der Algoa Bay im Südosten der Kapregion.

Das Gebiet gilt als Zentrum der Automobilindustrie, unter anderem mit dem größten afrikanischen VW-Werk in Uitenhage. Port Elizabeth, benannt nach der Frau des Stadtgründers Sir Rufane Dorkin, ist der drittgrößte Seehafen des Landes mit einem modernen Containerterminal. 1820 hatten Engländer die Region an der Algoa Bay besiedelt. Spuren des britischen Einflusses sind viele Häuser aus dem 19. Jahrhundert im viktorianischen Baustil. Die Universität in Port Elizabeth heißt natürlich "Nelson Mandela Metropolitan University".