Neuseeland geht selbstbewusst in das Spiel gegen Italien

Kapstadt/Pretoria. Der erste Punkt bei einer Fußball-WM hat das Selbstbewusstsein der neuseeländischen Nationalmannschaft wachsen lassen. Die Mannschaft von Trainer Ricki Herbert schreckt nicht einmal mehr vor Weltmeister Italien zurück. "Warum sollten wir Angst haben? Alles ist möglich. Wir sollten an uns glauben und abwarten, was passiert", sagt der Coach der All-Whites vor dem Aufeinandertreffen mit dem Titelverteidiger am Sonntag (16 Uhr/ARD) in Nelspruit. Favoritenschreck Neuseeland oder doch nur Kanonenfutter? "Ich bin mir sicher, dass Italien von drei Punkten gegen uns ausgeht, und wir begegnen ihnen selbstverständlich mit großem Respekt. Aber wir sind bereit, ihnen einen harten Kampf zu liefern", verspricht Herbert. "Tatsache ist, dass wir eine Chance haben, wie jedes andere Team. Deshalb werden wir nicht aufhören zu träumen."

Allerdings gibt selbst in Neuseeland kaum jemand einen Cent aufs eigene Team. Im Gegenteil: Bei der ersten Partie wettete ein Neuseeländer beim Stand von 1:0 für die Slowakei kurz vor Spielschluss umgerechnet 22 400 Euro auf die sich anbahnende Niederlage. Der Ausgleich in der Nachspielzeit kostete den Mann den gesamten Einsatz.

Von einem sicheren Favoritentipp will das Team von Trainer Marcello Lippi nichts wissen. "Wir haben letztes Jahr in einem Testspiel erlebt, wie gefährlich sie sind", sagt Abwehrspieler Giorgio Chiellini in Erinnerung an den mühsamen 4:3-Sieg beim einzigen Duell beider Teams vor genau einem Jahr.

Vor allem die Gefahr eines Gegentreffers lässt die Italiener zittern. "Sie sind körperlich stark und immer für ein Tor gut. Besonders in der Luft und bei Standardsituationen", sagt Chiellini. Drei Punkte sind nach dem mageren 1:1 zum Auftakt gegen Paraguay Pflicht: "Bei allem Respekt, wir müssen gewinnen. An ein Unentschieden oder weniger möchte ich gar nicht denken."

Derweil macht sich Lippi Sorgen um seine harmlose Offensive. Bei einem Trainingsspiel schrie Lippi seine Spieler wutentbrannt an: "Wenn ihr dahinten stehen bleibt, trefft ihr nie!" Veränderungen in der Startaufstellung gegenüber dem Paraguay-Spiel sind durchaus möglich. Leidtragender könnte Alberto Gilardino sein, der von Antonio Di Natale oder Giampaolo Pazzini ersetzt werden könnte.

Italien: Marchetti - Zambrotta, Cannavaro, Chiellini, Criscito - Pepe, De Rossi, Marchisio, Montolivo - Di Natale, Iaquinta.

Neuseeland: Paston - Reid, Nelsen, Smith, Lochhead - Vicelich, Bertos - Smeltz, Fallon, Elliot - Killen.

Schiedsrichter: noch nicht bekannt.