Angebliche Schlägerei zwischen Pantelic und Vidic sorgt für Unruhe

Johannesburg. Ein Bericht über eine angebliche Rangelei zwischen Stürmer Marko Pantelic und Abwehrspieler Nemanja Vidic hat im Lager der serbischen Nationalmannschaft vor dem WM-Spiel morgen in Port Elizabeth (13.30 Uhr/ZDF) gegen die deutsche Auswahl für große Unruhe gesorgt. Wie das Wochenblatt "Svet" (Welt) herausgefunden haben will, sollen die Nationalspieler noch in Serbien zu Beginn der WM-Vorbereitung aneinandergeraten sein.

Teamsprecher Aleksandar Boskovic dementierte den Bericht am Mittwoch vehement. "Das ist eine totale Lüge. Es gibt zwei Pole: Wahrheit und Lüge. Dann gibt es noch Geschichten, die etwas näher an der Wahrheit und andere, die etwas näher an der Lüge liegen. Aber diese Geschichte ist eine absolute Lüge", sagte er - und kündigte an, dass der ehemalige Berliner Pantelic und Vidic gegen das Blatt gerichtlich vorgehen werden. Boskovic bezeichnete den Bericht außerdem noch als "Attacke auf die ganze serbische Mannschaft in einem sehr wichtigen Moment. Das ist ein heftiger Schlag gegen uns, gegen die beiden Spieler. Aber der Verband wird alles für sie tun und hinter ihnen stehen."

Im Team steigt indes die Konzentration auf das Duell mit Deutschland. "Wir müssen und werden eine Reaktion zeigen, ein großes Spiel liefern", sagte der Stuttgarter Zdravko Kuzmanovic, der mit seinem Handspiel die 0:1-Niederlage gegen Ghana verschuldet hatte. Der Noch-Kölner Zoran Tosic ergänzte: "Die Deutschen können uns nicht überraschen. Wir werden das richtige Rezept für sie finden und ein gutes Ergebnis erzielen."

Größter Hoffnungsträger der Serben ist kein Spieler, sondern Trainer Radomir Antic, der auf Disziplin setzt. "Er ist für die Serben ein Gott", sagt Dortmunds Neven Subotic, der gegen Deutschland für den gesperrten Aleksandar Lukovic verteidigen wird, "sein Wort ist Gesetz. Keiner muckt auf. Er bestimmt - und wir gehorchen."

Antic selbst hat großen Respekt vor den Deutschen. Wegen des starken 4:0-Auftaktes gegen Australien, aber auch generell: "Die Deutschen haben einen Vorteil: die Mentalität. Sie wissen, wie man eine WM spielt. Deswegen kommen sie immer ins Halbfinale. Wer ihnen Prestige abspricht, ist von vornherein im Nachteil", sagt er. Doch Antic wäre nicht Antic, wenn er nicht hinzufügte: "Trotz allem: Wir fühlen uns nicht unterlegen."