Spanien: Der Europameister kann im Auftaktspiel am Mittwoch (16 Uhr) gegen die Schweiz wohl doch auf Andres Iniesta setzen. Der Mittelfeldmann vom FC Barcelona konnte nach seiner Muskelverletzung im Oberschenkel wieder trainieren. Dagegen ist der Einsatz von Fernando Torres (FC Liverpool) unwahrscheinlich. Der Angreifer erholt sich nur langsam von den Folgen seiner Meniskusoperation.

Portugal: Vor dem Auftaktspiel morgen (16 Uhr) gegen die Elfenbeinküste sorgen sich die Fans um Cristiano Ronaldo. Der Torjäger von Real Madrid macht im Training häufig einen ernsten Eindruck und erweckt den Anschein, als kapsele er sich vom Team ab. Der 25-Jährige schoss weder in der WM-Qualifikation noch in den Vorbereitungsspielen ein Tor für die Südeuropäer. Ihn selbst beunruhigt das nicht. "Mit den Toren ist es wie beim Ketchup. Wenn etwas kommt, dann gleich alles auf einmal", sagte Ronaldo.

Frankreich: Nach dem sportlich desaströsen Auftritt beim 0:0 gegen Uruguay haben die Nationalspieler der "Grande Nation" auf politischer Ebene für einen Eklat gesorgt. Vor dem Besuch eines Townships in der Nähe des Teamquartiers weigerte sich das Team, sich mit der französischen Staatssekretärin für Sport zu treffen. Die im Senegal geborene Rama Yade hatte das Luxusresort, in dem die Auswahl logiert, als zu protzig bezeichnet. Das nahmen die Spieler übel. Unterdessen räumte Regisseur Franck Ribéry (FC Bayern) ein, dass die Mannschaft unter "Stress und Druck" gelitten habe.

Italien: Zwischen dem italienischen Verband und dem Weltverband Fifa ist es zu einem Konflikt um die Übergabe des WM-Pokals gekommen. Die Italiener, Weltmeister von 2006, verlangen eine Erklärung dafür, warum beim WM-Eröffnungskonzert am vergangenen Donnerstag der im Finale 2006 mit Frankreich unterlegene Patrick Vieira die Trophäe an WM-Organisationschef Danny Jordaan überreichen durfte. Ein Fifa-Sprecher erklärte, man habe einen Spieler mit afrikanischen Wurzeln für diese Aufgabe gesucht.

Chile: Trainer Marcelo Bielsa hat im Vorfeld des Auftaktspiels gegen Honduras am Mittwoch (13.30 Uhr) für Aufregung gesorgt, als er dem Fifa-Journalisten Thomas Desson ein kurzes TV-Interview verweigerte. "Als ich Bielsa sagte, er müsse einen Schritt nach vorn gehen und zehn Sekunden lang in die Kamera schauen, da ging er einen Schritt zurück und verließ dann den Raum", sagte Desson, der noch mit keinem chilenischen Spieler sprechen durfte. Der Argentinier Bielsa ist für seinen Eigensinn bekannt. Angreifer Esteban Paredes (Colo Colo Santiago) leidet an einer Mandelentzündung und droht auszufallen.

Nordkorea: Zwei Tage vor dem Auftaktspiel gegen Brasilien morgen (20.30 Uhr) gibt es aus dem Lager der Asiaten kaum Informationen. Man setze auf das Kollektiv, sagte Mittelfeldspieler Kim Yong-jun (Chengdu Blades). Diskussionen gab es um eine TV-Übertragung des Eröffnungsspiels zwischen Südafrika und Mexiko, das in Nordkorea illegal ausgestrahlt worden sein soll. Eine südkoreanische Nachrichtenagentur hatte berichtet, trotz fehlender Rechte sei die Partie im staatlichen Fernsehen gezeigt worden.

Honduras: Der Außenseiter kann bei seinem Auftaktspiel am Mittwoch (13.30 Uhr) gegen Chile auf Unterstützung des Staatspräsidenten bauen. Porfirio Lobo hat angekündigt, zum Spiel nach Nelspruit zu reisen. Gute Nachrichten gab es auch aus der Krankenstation. Mittelfeldspieler Wilson Palacios (Tottenham) ist von seinem Muskelfaserriss genesen und kann spielen.

Elfenbeinküste: Das Zittern um Didier Drogba geht weiter. Am Sonntag hat der Torjäger des FC Chelsea wieder mit leichtem Einzeltraining begonnen. Tags zuvor hatte er sich nur an seinem gebrochenen Ellbogen behandeln lassen. Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson glaubt weiter an den Einsatz des Angreifers morgen (16 Uhr) gegen Portugal.

Uruguay: Während der Partie der Südamerikaner gegen Frankreich am Freitagabend wurden aus den Hotelzimmern der Spieler rund 12 000 Dollar gestohlen. Die Polizei hat anhand von Überwachungsbildern ein Mitglied der uruguayischen Delegation als Verdächtigen ausgemacht.

Japan: Abwehrspieler Atsudo Uchida wird nach der WM zum FC Schalke 04 wechseln. Der Bundesligist nahm den 22-Jährigen bis 2013 unter Vertrag. "Ich habe mich entschieden, mich als Spieler und als Mensch weiterzuentwickeln", wird Uchida auf der Homepage der Kas hima Antlers zitiert, die 1,3 Millionen Euro Ablöse kassieren.