Argentinien setzt auf seine 84-Tore-Offensive, Nigeria betet

Johannesburg. Alle auf den Kleinen - heißt es für Nigeria gegen den Mitfavoriten Argentinien. Doch Schiedsrichter Wolfgang Stark verspricht, dass die Afrikaner den nur 1,69 Meter großen Weltfußballer Lionel Messi im Ellis Park von Johannesburg nicht ungestraft treten dürfen. "Fifa-Chef Joseph Blatter hat immer die Anweisung gegeben, dass wir die Regisseure des Spiels schützen sollen. Messi ist einer", sagte der 40-Jährige vor seiner heutigen WM-Premiere (16 Uhr/ARD). Für den einzigen deutschen Referee, der vom DFB zum "Schiedsrichter des Jahres" gewählt wurde, ist die Partie "etwas ganz Besonderes".

Ganz Argentinien hofft auf Fußball-Zauberer Lionel Messi, doch Nigeria schlottern auch vor dessen magischen Gehilfen die Knie. Insgesamt 84 Liga-Tore schoss das argentinische Angriffstrio Messi, Carlos Tevez und Gonzalo Higuain in der abgelaufenen Saison. Kein Wunder, dass Nationaltrainer Diego Maradona auf keinen seiner Sturmstars verzichten will. Für Tevez wird wohl ein Abwehrspieler geopfert. "Ich kann Carlos nicht draußen lassen. Er ist das Idol unseres Volkes und bereitet mir mit seiner Spielweise Gänsehaut", sagt der Coach und wischt sämtliche Zweifel am Fitnesszustand Messis weg: "Es gab nie ein Problem." Aus dem Mund von Konditionstrainer Fernando Signorini klang dies zuletzt noch ganz anders: "Messi kommt müde zur WM. Der Schaden ist angerichtet und nicht mehr rückgängig zu machen."

Nigeria bittet nach jedem Training schon mal um Beistand von ganz oben. "Wir bilden einen Kreis und halten uns an den Händen. Erst beten die Christen, dann die Moslems", berichtet Nwankwo Kanu. Dass die "Super Eagles" in Südafrika ohne Übersinnliches auskommen können, glaubt in der Heimat ohnehin kaum jemand.

Argentinien: Romero - Demichelis, Samuel, Heinze - Gutierrez, Veron, Mascherano, Di Maria - Messi - Higuain, Tevez.

Nigeria: Enyeama - Odiah, Shittu, Yobo, Taiwo - Etuhu, Haruna, Yussuf - Odemwingie, Yakubu, Martins.

Schiedsrichter: Stark (Ergolding).