Frankfurt am Main. Ein zufriedener Bundestrainer präsentierte sich nach dem Abpfiff. "Ich fliege mit einem guten Gefühl nach Südafrika", sagte Joachim Löw, 50.

Frage:

Herr Löw, wie lautet Ihr Fazit des Spiels?

Joachim Löw:

Wir wollten zum Abschluss der Vorbereitung einen richtigen Härtetest, und den hatten wir auch. Bosnien hat exzellente Fußballer, wir sind auf großen Widerstand gestoßen. Aber wir haben mit viel Leidenschaft dagegengehalten, hatten schon in der ersten Halbzeit drei, vier Möglichkeiten. Aber in der zweiten Hälfte waren wir nicht mehr aufzuhalten. Da hatten wir vor allem auch mehr Bewegung ohne Ball, so kamen die Tore zwangsläufig. Die Vorbereitung war intensiv, es war wichtig, mit einem guten Gefühl nach Südafrika zu fliegen.

Sind Müller und Cacau auch in Zukunft zunächst mal Einwechselspieler?

Wir werden bei der WM alle Spieler brauchen. Wir benötigen Spieler, die sofort präsent sind. Vor einer WM von einer Stammformation zu sprechen tue ich mich schwer. So was entwickelt sich im Turnier. Cacau war die ganze Zeit schon gut drauf, hat einen guten Rhythmus. Man muss sehen, wie sich die nächste Woche entwickelt.

Nach dem Ungarn-Spiel sprachen Sie davon, dass Miroslav Klose noch viel Arbeit hat. Wie bewerten Sie seinen Auftritt?

Ich habe nicht erwartet, dass es innerhalb von drei, vier Tagen eine Leistungsexplosion gibt. Es war klar, dass er auch die nächste Woche noch braucht, um wie Marcell Jansen an seiner Form zu arbeiten. Man hat gemerkt, dass die Spielpraxis wichtig für ihn ist. Ich bin mir sicher: Er wird beim Turnier das zeigen, was er kann.

Trainer wechseln ja nicht so gerne in der zentralen Defensive. Steht das Duo in der Innenverteidigung mit Mertesacker und Friedrich für die WM?

Friedrich hat mich in der Vorbereitung enorm überzeugt, durch hohe Konzentration. Er hat sich exponiert als Führungsspieler, er ist laut im Training. Die beiden haben das gegen die bosnischen Stürmer bis auf ein, zwei Kleinigkeiten gut gelöst.