Flatterball bereitet Sorgen. "Furchtbar", "schrecklich", "ungeeignet" - mit drastischen Worten haben zahlreiche Profis ihren Unmut über den WM-Ball "Jabulani" des fränkischen Herstellers Adidas bekundet. Wie schon vor den vergangenen Endrunden taten sich vor allem die Torhüter als strenge Kritiker des Sportgeräts hervor. Das angeblich flatterhafte Wesen veranlasste den Italiener Gianluigi Buffon (Juventus Turin), immerhin viermal Welttorhüter des Jahres, zu einem vernichtenden Urteil: "Ich glaube, dass es eine Schande ist, ein so wichtiges Turnier mit solch einem Ball zu spielen." Sein brasilianischer Kollege Julio César (Inter Mailand) flüchtete sich gar in Sarkasmus: "Er gleicht den Bällen, die man im Supermarkt kauft." Auch der englische Keeper David James (FC Portsmouth) fürchtete: "Es wird Tore bei dieser WM geben, die bei früheren Turnieren nie gefallen wären."

Deutschland Titelkandidat. Spaniens Spielmacher Xavi lehnt die Favoritenrolle für sein Team bei der Fußball-Weltmeisterschaft ab. "Wir sind ein Titelkandidat, aber nicht der Favorit", sagte der Mittelfeld-Star des Europameisters bei einer Pressekonferenz am Montag im verregneten Urlaubsparadies Schruns in Vorarlberg. Die größten Chancen in Südafrika räumt Xavi "den Ländern mit der meisten Erfahrung ein: Frankreich, Brasilien, Argentinien, Italien und Deutschland".

Nichts geht mehr - "rien ne va plus". Nur 1:1 spielte Frankreich in Tunesien - und die Kritiker fürchten ein Vorrunden-Aus der Equipe Tricolore. Selbst ein passabler Auftritt von Bayerns Franck Ribéry konnte nicht verhindern, dass die Fans der Franzosen in Alarmzustand versetzt wurden. "Frankreich sucht noch nach sich selbst", befand das Massenblatt "France-Soir". Sollten sie sich finden und am Ende sogar nach 1998 zum zweiten Mal den Titel gewinnen, bekäme jeder Spieler 300 000 Euro. Dem Vernehmen nach soll Argentiniens Verband für einen WM-Triumph von Messi & Co sogar die rekordverdächtige Summe von über 500 000 Euro pro Akteur ausgelobt haben.

Wirbel bei Ghana. Laut der französischen Sportzeitung "L'Equipe" soll Mittelfeldspieler Laryea Kingston nach seiner Nichtnominierung für den endgültigen WM-Kader Ghanas Nationaltrainer Milovan Rajevac beschimpft haben. "Ich schwöre vor Gott, dass Sie kein guter Trainer sind. Sie wissen nichts über Fußball und sind ein dummer Mensch", zitiert die Zeitung den 29-Jährigen, dessen Wutausbruch über fünf Minuten gedauert haben soll. Der Verband des DFB-Gruppengegners (23. Juni in Johannesburg) dementierte den Vorfall.