Lüttich. Dominique D'Onofrio hatte gut lachen. Nicht nur, dass er als Trainer trotz der verpassten Verteidigung der belgischen Meisterschaft bei Standard Lüttich fester denn je im Sattel sitzt. Vielmehr hat der Italiener, der im Februar Meistercoach Laszlo Bölöni abgelöst hatte, allen Grund zum Optimismus vor dem Viertelfinalhinspiel der Europa League am Donnerstag in Hamburg (21.05 Uhr, Nordbank-Arena, Sat.1 live, Live-Ticker bei www.abendblatt.de). "Das, was ich gesehen habe, war nicht das Beste vom HSV", so D'Onofrio, der in Mönchengladbach Zeuge des traurigen 0:1 des HSV war, "aber ich weiß auch, dass der HSV zwei Gesichter hat. Eines in der Bundesliga - und eines in der Europa League."

Womit gemeint ist, dass der HSV international besser auftritt. Genau wie Standard, das sich den Luxus erlaubte, beim 2:0 gegen Charleroi im ersten Playoffspiel um die belgische Qualifikation für die Europa League mit Axel Witsel und Milan Jovanovic gleich zwei Topspieler zu schonen.

D'Onofrio gilt als Mann offener Worte, Diplomatie ist nicht die bestechendste Eigenschaft des Interimstrainers, der ab Juni wieder in sein Amt als Standard-Sportdirektor zurückkehren wird. Seine gewagte Prognose: "Eigentlich wollten wir deutsche Mannschaften vermeiden, aber nach dem Spiel von Anderlecht gegen Hamburg scheint mir unsere Aufgabe lösbar. Die Tatsache, dass Anderlecht vier Tore gegen Hamburg erzielen konnte, sagt doch eine ganze Menge." Und das Spiel des HSV in Mönchengladbach gab weiteren Auftrieb. D'Onofrio: "Ich freue mich inzwischen auf das Spiel."