Berlin. Sowohl der Chef als auch sein Assistent, der sich nur um die Arbeit mit den Torhütern kümmert, werden sich heute auf Dienstreise nach Leverkusen begeben. Von der Tribüne aus wollen Bundestrainer Joachim Löw und Andreas Köpke am Abend das Spiel zwischen Bayer und Schalke 04 beobachten. Eine Partie mit deutschen Nationalspielern auf beiden Seiten. Aber im Fokus stehen ganz besonders die beiden Torhüter: René Adler (25) und Manuel Neuer, der heute seinen 24 Geburtstag feiert.

Der Leverkusener Adler, der vom Bundestrainer vor vier Wochen zur Nummer eins im deutschen Tor gekürt worden war, hatte zuletzt nicht immer fehlerfrei gehalten und damit eine neue Torhüter-Diskussion in Deutschland entfacht. Zumal sich sein Hauptkonkurrent, der Schalker Neuer, derzeit in weitaus besserer Form befindet. "Ihr Aufeinandertreffen gibt dem Spiel, das ohnehin schon genug Brisanz birgt, natürlich noch die gewisse Würze. Aber davon lebt ja der Fußball", sagt Leverkusens Trainer Jupp Heynckes. Er habe keine Bedenken, dass sein Keeper auf Grund des direkten Vergleichs nervös agieren könnte. "René muss damit leben, dass man besonders auf ihn schaut. Das zieht eine Nominierung zur Nummer eins nun mal nach sich. Da muss er jetzt durch", sagt Heynckes, dem die Kritik an seinem 25 Jahre alten Torhüter natürlich nicht entgangen ist. Der Gescholtene selbst hält sich derzeit verbal zurück. Dafür sprechen andere. Wie etwa Löw und Köpke, die Adler unisono den Rücken stärken. "Er genießt unser Vertrauen und hat es selbst in der Hand", sagt Köpke.

Dennoch hofft Adlers Konkurrenz, bestehend aus Neuer und dem Bremer Tim Wiese, bei der WM in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) im Tor der deutschen Nationalmannschaft stehen zu können. "Ich will bei der WM für Deutschland spielen und mich mit guten Leistungen empfehlen", sagt etwa Neuer.

Vielleicht schwenken die Trainer ja noch einmal um. Erste Wettanbieter haben bereits auf den Kampf um die Vorherrschaft im deutschen Tor reagiert und eine Wette ins Programm genommen.