Mailand. Als für David Beckham der Traum von der vierten WM-Teilnahme auf schmerzhafte Weise geplatzt war, ließ Englands Superstar seinen Tränen freien Lauf. Es war die 88. Minute im Ligaspiel der Serie A zwischen dem AC Mailand und Chievo Verona, als bei Beckham ohne gegnerische Einwirkung die linke Achillessehne riss. Die am 11. Juni beginnende WM-Endrunde in Südafrika muss "Becks" damit definitiv abhaken.

"Es ist gebrochen, es ist gebrochen", schrie Beckham direkt nach der Verletzung unter Schmerzen, fasste sich an das Sprunggelenk und schämte sich seiner Tränen nicht. Die anschließende Diagnose war niederschmetternd: Zwar war der Fuß nicht gebrochen, aber die Achillessehne gerissen. Beckham, der gestern im finnischen Turku erfolgreich operiert wurde, muss voraussichtlich sechs Monate pausieren.

"Ich erwarte, schnell und völlig wiederhergestellt zu sein", ließ Beckham mitteilen. Auch sein Manager Simon Oliviera verbreitete Zuversicht. "Das ist nicht das Ende seiner Karriere", sagte Oliviera dem Sender BBC. "Selbst wenn er die WM verpassen sollte, ist es ein Ziel, zum Ende der Major-League-Soccer-Saison wieder mit den Los Angeles Galaxy zu spielen."

"Das bricht einem das Herz", schrieb das Massenblatt "The Sun". Englands Nationaltrainer Fabio Capello sprach Beckham sein Mitgefühl aus. Trost bekam Beckham auch von seinem Klub. "Er hat sich gefühlt, als sei er erschossen worden", sagte Milans brasilianischer Coach Leonardo: "Unser 1:0-Sieg ist Nebensache." Vorstandsboss Adriano Galliani bot in der Kabine eine Verlängerung seines Vertrags an.

2002 hatte sich Beckham (34) vor der WM in Südkorea und Japan den Mittelfuß gebrochen, war aber noch rechtzeitig fit geworden. Diesmal wird die Zeit für den früheren Kapitän der "Three Lions" nicht reichen.