Gelsenkirchen. Schalke 04 hat dank Kevin Kuranyi die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga übernommen und seine Titelambitionen untermauert. Mit seinem 14. Saisontor sicherte der Ex-Nationalspieler den Königsblauen den 2:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart und zumindest für eine Nacht Platz eins. Der ehemalige Stuttgarter schoss die Gelsenkirchener mit seinem Treffer in der 55. Minute zum achten Heimsieg in Folge. Der Sekunden zuvor eingewechselte Edu hatte die Schalker in Führung gebracht (46.), Abwehrspieler Serdar Tasci für den VfB ausgeglichen (50.). Für Schalkes Trainer Felix Magath war der Sprung an die Tabellenspitze ein Deja-vu: Vor einem Jahr kletterte er mit dem VfL Wolfsburg ebenfalls am 26. Spieltag auf Platz eins - und gab die Tabellenführung nicht mehr ab.

Nach der Pause überschlugen sich vor 61 673 Zuschauern die Ereignisse in der ausverkauften Schalker Arena: Magath bewies ein glückliches Händchen, als er zur zweiten Halbzeit Edu für den angeschlagenen Jefferson Farfan einwechselte. Der Brasilianer nutzte die Konfusion in der Stuttgarter Abwehr und erzielte nach einem Querschläger von Tasci sein erstes Bundesliga-Tor für Schalke. Aber Tasci machte seinen Fehler nur vier Minuten später wieder gut. Nach einem Freistoß von Zdravko Kuzmanovic köpfte der Nationalspieler völlig unbedrängt zum 1:1 ein. Schalkes Kapitän Heiko Westermann hatte den Stuttgarter ungehindert köpfen lassen. Doch auch Westermann gelang schnell die Wiedergutmachung: Nachdem Ivan Rakitic die Stuttgarter Abseitsfalle überlistet hatte, legte der Nationalspieler quer auf Kuranyi, der den Ball nur noch über die Linie drücken musste.

Die Stuttgarter, die unter Trainer Christian Gross acht von zwölf Pflichtspielen gewonnen hatten, versteckten sich nicht. So entwickelte sich ein abwechslungsreiches Spiel. Allerdings fehlte auf beiden Seiten zunächst die Präzision beim letzten Pass in die Spitze. Die beste Möglichkeit für die Gäste hatte Pawel Pogrebnjak, der allerdings aus kurzer Entfernung an Nationaltorwart Manuel Neuer scheiterte (35.).

"Wir hatten die größeren Spielanteile und die besseren Chancen. Wir hätten in Führung gehen müssen", sagte VfB-Sportdirektor Horst Heldt zur Pause. Doch danach schlug Schalke einmal häufiger zu. Und so konnte VfB-Torwart nur feststellen, dass "uns ein Tor zum richtigen Zeitpunkt fehlte".