Florenz. Es geht um viele Millionen und internationales Renomee, aber es geht vor allem um die Zukunft von Franck Ribéry: Für Bayern München steht im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League beim AC Florenz am Dienstag (20.45 Uhr/Sky live) nach dem 2:1 im Hinspiel viel auf dem Spiel.

Präsident Uli Hoeneß hatte vor der Partie einen Verbleib von Mittelfeldstar Ribéry mit dem Abschneiden in der Champions League verbunden: "Wenn wir gegen Florenz weiterkommen, ein souveränes Spiel machen, Franck gut spielt und er das Gefühl hat, dass es eine Perspektive gibt - dann haben wir gute Chancen. Wenn wir 0:3 verlieren, glaube ich nicht, dass er bleibt."

Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge unterstrich die Bedeutung der Begegnung im Hinblick auf die anstehenden Gespräche mit Ribéry vor dem Abflug nach Italien. "Franck lechzt nach Erfolg. Er gehört zu den besten Spielern Europas und will sich auf der internationalen Bühne zeigen. Ich glaube also nicht, dass eine Vertragsverlängerung ausschließlich von den Finanzen abhängig ist", sagte er.

In zwei bis drei Wochen wolle er sich entscheiden, erklärte Ribéry im französischen TV. "Ich bin nicht einhundert Prozent sicher, zu Real zu wechseln", sagte er über das Interesse aus Madrid. Auch Chelsea und Manchester United seien an ihm dran, "aber das bedeutet nicht unbedingt, dass ich Bayern verlassen werde".

Rummenigge hörte das gerne, zumal er betonte: "Wir brauchen ihn, da ich glaube, dass wir gute Chancen haben, in den kommenden Jahren international wieder auf Augenhöhe mit den Topvereinen zu kommen. Er ist unser wichtigster und wertvollster Spieler." Deshalb wolle er "nicht alles, aber viel in die Waagschale legen, um Franck zu überzeugen, in München zu bleiben."

Die Zuversicht, das lukrative Viertelfinale zu erreichen und damit die Voraussetzungen für eine Vertragsverlängerung Ribérys zu schaffen, ist groß - trotz des Patzers beim 1. FC Köln (1:1) und einiger Abwehrsorgen. Denn der leicht angeschlagene Ribéry und auch Arjen Robben, der in Köln wegen einer Grippe fehlte, stehen gegen die Fiorentina zur Verfügung.

"Es wird ein heißer Kampf, aber die Mannschaft fährt mit großem Selbstvertrauen dahin. Wir haben jetzt seit 17 Spielen nicht mehr verloren, warum sollten wir in Florenz verlieren?", fragte Hoeneß, zumal die Fiorentina sieben der letzten zehn Pflichtspiele verloren hat. Doch die Münchner plagen Abwehrsorgen, neben Martin Demichelis trat auch Diego Contento verletzungsbedingt die Reise in die Toskana nicht mit an. Auf der linken Abwehrseite könnte deshalb erneut David Alaba zum Zuge kommen. Der 17 Jahre alte Österreicher feierte in Köln seine Bundesliga-Premiere als bislang jüngster Profi für die Bayern.