Leipzig. Aus Hamburg flüchtete er einst wegen eines Vorstandsvorsitzenden, nun ist er selbst einer. Neben seinem Posten als Fußballchef des österreichischen Konzerns Red Bull hat Dietmar Beiersdorfer erwartungsgemäß auch das Amt des Klubvorsitzenden beim Fünftligisten RB ("RasenBallsport") Leipzig übernommen. "Es war formaljuristisch wichtig, dass der Vorstand besetzt ist", sagte der ehemalige HSV-Sportchef, der nach einem Streit mit Bernd Hoffmann im Juni 2009 beim HSV zurückgetreten war. Das Amt des Vorstandschefs bei den Leipzigern war seit dem Rücktritt von Andreas Sadlo vor sechs Wochen vakant.

Beiersdorfer wird einem dreiköpfigen Gremium vorsitzen, dessen weitere Mitglieder noch bekannt gegeben werden sollen. Neuer Geschäftsführer wird Dieter Gudel, der bereits beim HSV Beiersdorfers Assistent war. Bereits seit dem 1. November 2009 ist der 46-Jährige für alle RB-Fußball-Standorte in Salzburg, Leipzig, New York, São Paulo und Ghana zuständig.

"Am liebsten würden wir natürlich sofort so weit oben wie möglich spielen, wir wollen aber den Klub in überschaubaren Schritten wachsen lassen. Der Verein soll sich mit Augenmaß entwickeln", kündigte Beiersdorfer an. "Natürlich wollen wir in den Profifußball, aber das ist ein weiter Weg. Es warten große Herausforderungen auf uns."

Seinen beruflichen Mittelpunkt behält Beiersdorfer in Salzburg, wo auch Sponsor Red Bull einen Firmensitz hat. Offen ist dagegen, ob der österreichische Getränkehersteller nach dem angestrebten Regionalliga-Aufstieg und dem geplanten Umzug ins Leipziger Zentralstadion auch Namensgeber der Arena wird. "Das wird sich erst in den kommenden Monaten klären", sagte Beiersdorfer.