Stuttgart/Mailand. 52 Minuten hatte der VfB Stuttgart von der Sensation gegen den FC Barcelona träumen dürfen, jetzt müssen die Schwaben auf das "Wunder von Camp Nou" hoffen: Doch trotz einer denkbar schlechten Ausgangsposition hat der VfB nach dem respektablen 1:1 gegen den Titelverteidiger den Glauben an das Viertelfinale in der Champions League noch nicht verloren. "Es ist noch alles möglich. Mit so einer Leistung wie in der ersten Hälfte haben wir eine Chance", so Kapitän Sami Khedira.

Die Hoffnungen der Stuttgarter stützen sich vor allem auf eine starke erste Halbzeit gegen Barca - und auf den 40 Jahre alten Torwart Jens Lehmann. "Ich habe zu Jens schon gesagt, dass er das Spiel seines Lebens machen muss", verdeutlichte Trainer Christian Gross.

Lehmann, der mit einer Kung-Fu-Einlage gegen Carles Puyol für Kopfschütteln gesorgt hatte, freut sich auf die große Herausforderung. "Der Trainer setzt mich unter Druck, das mag ich", sagte der frühere Nationalkeeper, der nach Cacaus Führung (25.) nur von Barcas Zlatan Ibrahimovic (52.) bezwungen wurde. Barcelonas Erfolgscoach Pep Guardiola sprach von einem "relativ guten Resultat für uns. Stuttgart hat uns das Leben sehr schwer gemacht, aber wir haben uns alle Chancen erhalten." Allein die spanischen Medien stuften die Darbietung der Katalanen dramatisch ein. "Eine schreckliche erste Halbzeit hätte Barca erledigen können", titelte "Marca".

Mitfavorit FC Chelsea hat gestern das erste Duell mit seinem früheren Star-Trainer Jose Mourinho verloren, Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack darf aber weiter auf das Viertelfinale hoffen. Der italienische Meister Inter Mailand kam im Hinspiel dank Diego Milito (3.) und Esteban Cambiasso (55.) zu einem knappen 2:1-Erfolg gegen die Londoner, für die Salomon Kalou (51.) das wichtige Auswärtstor erzielte.