Felix Magath lächelte verschmitzt, als Fußball-Weltmeisterin Nadine Angerer ihm zu später Stunde das Traumlos Bayern München für das Pokal-Halbfinale bescherte. "Das war mein Wunsch. Wenn die Bayern zu schlagen sind, dann sicherlich zu Hause. Das ist mir lieber, als im Endspiel in Berlin auf sie zu treffen", sagte der Trainer des FC Schalke 04 nach dem glanzlosen 1:0-Sieg beim tapferen Drittligaklub VfL Osnabrück und schickte damit eine Kampfansage an seinen Ex-Klub. Magath, der die Münchner als Coach 2005 und 2006 zum "Double" geführt hatte, hofft nun auf seinen ersten großen Coup mit dem Revierklub, der in Berlin zuletzt 2001 und 2002 triumphierte und 2005 im Finale den Bayern - mit Magath - unterlag.

Die Osnabrücker hingegen durften sich mit drei Millionen Euro Gesamteinnahme trösten, wodurch der letztjährige Zweitliga-Absteiger rund die Hälfte des diesjährigen Etats decken konnte. Vier zusätzliche Spieler hat der Klub bereits aus den Pokaleinnahmen verpflichtet.

Bayern Münchens David Alaba hat Mittwochabend nicht nur das 6:2 über Greuther Fürth, sondern auch einen historischen Moment gefeiert: In der 59. Minute wurde der Mittelfeldakteur der zweiten Bayern-Mannschaft eingewechselt und ist nun mit 17 Jahren, sieben Monaten und 18 Tagen der jüngste Spieler, der je in einem Pflichtspiel für den FC Bayern auflief. Alaba, der Toni Kroos als Rekordhalter ablöste, hält auch den Rekord als jüngster Nationalspieler Österreichs.

Der FC Augsburg, nach dem 2:0 gegen Köln der letzte Zweitligaklub in der Vorschlussrunde, steht am 23./24. März beim Cup-Verteidiger Werder Bremen, der sich am Dienstag mit 2:1 gegen 1899 Hoffenheim durchgesetzt hatte, vor einer sehr hohen Hürde. "Wir hätten natürlich lieber ein Heimspiel gehabt", sagte FC-Coach Jos Luhukay , dessen Freude über den größten Erfolg der Klubgeschichte durch "Glücksfee" Angerer aber nur leicht getrübt wurde. "Die Mannschaft ist als Kollektiv über sich hinausgewachsen."

Die Kölner erlebten bereits einen Tag vor dem Auftakt des Straßenkarnevals ihren fußballerischen Aschermittwoch. Die Chance, nach vielen Jahren auf Europas Fußball-Bühne zurückzukehren, wurde auch durch eigene Undiszipliniertheiten vertan. Allerdings waren die drei Platzverweise für Adel Chihi (Rot wegen Tätlichkeit/31.) sowie Gelb-Rot für die meckernden Lukas Podolski (69.) und Petit (85.) diskussionswürdig. Zvonimir Soldo war restlos bedient. "Das darf einer Mannschaft mit so vielen erfahrenen Spielern nicht passieren", schimpfte der FC-Coach. Podolski, der nach seiner Einwechslung nur knapp neun Minuten auf dem Feld war, haderte mit Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer . "Es ist bitter, wenn man für Daumen hoch vom Platz fliegt."

Dennoch erschien der Auftritt Podolskis wie ein Zeitraffer seiner bisherigen Saison. Er kam, er weckte große Hoffnungen - und am Ende stand eine riesige Enttäuschung. Nach seinem Platzverweis konnte der Stürmer nur von seinen Teamkollegen davon abgehalten werden, auf Kinhöfer loszugehen. Der Frust sitzt tief beim Zehn-Millionen-Mann. Formschwäche, Kritik und Verletzungen machten aus dem 24-Jährigen, der seit 1123 Minuten auf ein Tor in einem Punktspiel wartet, ein Nervenbündel.