Bremen. Die Nationalmannschafts-Karriere von Torsten Frings ist nach einem Machtwort von Joachim Löw beendet. Am Mittwoch reiste der Bundestrainer mit seinem Assistenten Hansi Flick nach Bremen, um dem Werder-Kapitän die erwartete Nachricht zu überbringen.

"Wir haben in unserem erweiterten Kader viele junge Spieler, die unsere Anforderungen erfüllen und die sehr gute Perspektiven über die WM 2010 hinaus haben. Gerade jüngere Spieler wollen wir jetzt an das internationale Spitzenniveau heranführen, weil wir von ihnen überzeugt sind", begründete Löw seine Entscheidung, die Frings für falsch hält: "Ich glaube, dass ich noch das Potenzial habe, starke Leistungen bei einer WM abzuliefern. Und ich werde das weiter in der Bundesliga beweisen."

Auch wenn er nicht mehr an eine Nominierung für die WM in Südafrika glaubte, hätte den Mittelfeldspieler eine Einladung zum Leistungstest der DFB-Auswahl in der kommenden Woche -seinen erweiterten WM-Kandidatenkreis gibt Löw heute bekannt - in Stuttgart gefreut.

Frings war neun Jahre in der DFB-Auswahl aktiv und erzielte in seinen 79 Länderspielen zehn Tore. Der frühere Münchner und Dortmunder debütierte am 27. Februar 2001 im Länderspiel gegen Frankreich (0:1). Mit der Nationalmannschaft wurde er 2002 Vize-Weltmeister und holte bei der WM 2006 in Deutschland den 3. Platz. Beim Halbfinale gegen Italien war der heute 33-Jährige allerdings nach Ausschreitungen beim Viertelfinale gegen Argentinien gesperrt. Bei der EM 2008 in Österreich und der Schweiz, stand er erneut im Endspiel und wurde Vize-Europameister.

Im Herbst 2008 war es öffentlich zum Disput zwischen Löw und Frings über den Umgang mit verdienten Nationalspielern gekommen. Kapitän Michael Ballack hatte damals Partei für Frings ergriffen und war daraufhin wie sein Freund zum Rapport zitiert worden. Während Kapitän und Schlüsselspieler Ballack vom Bundestrainer wieder in Gnaden aufgenommen wurde, reichte es für Frings nur noch zur Berufung für das Länderspiel im Februar 2009 gegen Norwegen (0:1). Dessen Auftritt unter dem Düsseldorfer Hallendach lieferte allerdings wenig Argumente für weitere Frings-Spiele. Löw hatte anschließend mehrfach betont, dass er Zweifel an der Fitness habe.