Frankfurt/Main. Viel zu teuer, viel zu gefährlich: Gravierende Sicherheitsbedenken und horrende Preise halten die Fans der deutschen Fußball-Nationalmannschaft offenbar von einer Reise zur WM nach Südafrika ab. "Das stimmt mich nachdenklich. Es geht nicht nur um das Thema Sicherheit. Faktoren sind auch die hohen Kosten für die Reise und Unterbringung", sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger.

Nach offiziellen Angaben des Weltverbandes Fifa wurden für die drei WM-Vorrundenspiele der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw gegen Australien (13. Juni), Serbien (18. Juni) und Ghana (23. Juni) bislang erst 3316 Karten abgesetzt. Darunter sind jedoch 1400 Tickets, die vom DFB selbst für die "Fußball-Familie" (Freunde und Angehörige der Nationalspieler) bestellt wurden.

Folglich wurden bislang nur 1916 Karten von deutschen Fans erworben, die nicht zur Fußball-Familie des DFB gehören. So wurden für das Auftaktspiel der DFB-Auswahl gegen Australien nach Fifa-Angaben bislang erst 579 Karten bestellt, für das zweite Spiel gegen Serbien 655, für das abschließende Vorrundenspiel gegen Ghana 682 Tickets. Im Internet sind von Fans deutscher Nationalität zudem 25 050 Karten gebucht worden - allerdings für Spiele ohne deutsche Beteiligung.

DFB-Generalsekretär Niersbach machte am Dienstag aus der schleppenden Kartennachfrage kein Drama, sondern verwies vielmehr auf die WM 2002 in Japan und Südkorea: "Die Zahlen sind normal und entsprechen dem Ergebnis der WM 2002 in Japan und Südkorea, als wir beim ersten Spiel gegen die Vereinigten Arabischen Emirate in Sapporo insgesamt nur 540 Tickets an deutsche Fans verkauft hatten."