Johannesburg. Die Südafrikaner sind zornig. Den Versuch, einen Zusammenhang zwischen dem Terroranschlag in Angola und der WM in Südafrika herzustellen, wiesen die WM-Organisatoren mit scharfen Worten zurück. Chefplaner Danny Jordaan kritisierte in Johannesburg auch den deutschen Ligapräsidenten Reinhard Rauball und nannte dessen skeptische Äußerungen vom Vortag "unlogisch und uninformiert". Rauball hatte nach dem Anschlag auf die Nationalmannschaft Togos beim Afrika-Cup Konsequenzen für die Fußball-WM gefordert.

"Ich bin überrascht von seinen Kommentaren", sagte Jordaan. "Er hätte mich anrufen können, um die Fakten zu bekommen." Rauball messe mit "zweierlei Maß", wenn er Angola mit Südafrika vergleiche. "Als im Kosovo Bomben fielen, hat niemand Deutschlands Fähigkeit, die WM auszurichten, infrage gestellt", sagte Jordaan.

Rauball hatte sich am Montag mit Blick auf die WM vom 11. Juni bis 11. Juli besorgt über die Sicherheitslage geäußert. "Wir können es nicht bei dem Satz bewenden lassen: Südafrika ist etwas anderes als Angola", hatte der 63-Jährige gesagt. "Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir Sicherheitsfragen in den Griff bekommen."

Jordaan forderte, dass Südafrika an seiner eigenen Geschichte gemessen werden sollte. Seit 1994 habe es 147 Großveranstaltungen ohne Gewalt oder andere ernste Zwischenfälle gegeben. Angola warf er vor, die Risiken in der Krisenregion ignoriert zu haben.

Das Weltturnier in Südafrika werde "effizient, professionell und sicher" über die Bühne laufen. Angebliche Terrorismusgefahren seien Ausdruck wilder Fantasie und hätten nichts mit der Realität zu tun.

"Wir sind mehr als bereit in Südafrika, und wir vertrauen unseren Sicherheitskräften", sagte auch der Sprecher der Regierungspartei ANC, Jackson Mthembu. Während der WM sollen mehr als 190 000 Polizisten für die Sicherheit sorgen, zudem wurden neue Überwachungssysteme sowie Hubschrauber angeschafft. Südafrikas Medien kritisierten einhellig Angolas Führung, die die unruhige Exklave als Austragungsstätte von Spielen des Afrika-Cups gewählt und dann für zu wenig Sicherheit gesorgt hätte. Als "unverantwortlich" bezeichnete es der Politologe Johan Burger vom Institut für Sicherheitsstudien (Pretoria), dass der Mannschaftsbus Togos bei der Einreise in Angola nicht ausreichend von Sicherheitskräften geschützt worden sei.

Am Freitag war zwei Tage vor Beginn des Afrika Cups in der Provinz Cabinda der Mannschaftsbus Togos beschossen worden. Dabei wurden drei Menschen getötet und acht weitere verletzt.

Afrika Cup: Gruppe C, 1. Spieltag in Benguela: Ägypten - Nigeria 3:1, Mosambik - Benin 2:2.