Dieter Hoeneß verpflichtet, Armin Veh entmachtet: Volkswagen räumt kurz vor dem Weihnachtsfest beim VfL Wolfsburg auf. Der jüngere der Hoeneß-Brüder ist der neue starke Mann beim abgestürzten deutschen Fußball-Meister.

Wolfsburg. Der frühere Manager von Hertha BSC wird am 15. Januar beim Wolfsburger Werksklub als Vorsitzender der Geschäftsführung anfangen und erhält laut VfL-Angaben einen Dreijahresvertrag. Veh darf zwar bleiben und sich auch weiter Trainer, Geschäftsführer und Sportdirektor nennen, aber er bekommt mit Hoeneß einen Vorgesetzten. Den Verein verlassen wird hingegen der zur Geschäftsführung gehörende Jürgen Marbach.

Mit der Einstellung des 56-Jährigen ist Veh faktisch entmachtet, auch wenn er gestern vom Klub ausrichten ließ: "Am Wochenende haben Dieter Hoeneß und ich über unsere Zusammenarbeit gesprochen. Und ich kann sagen, dass ich überzeugt bin, dass sie zum Wohle des VfL sein wird."

Veh konnte offensichtlich die hohen Erwartungen des Volkswagen-Konzerns nicht erfüllen, der 100-prozentiger Gesellschafter des VfL ist. Nach dem Titelgewinn sackten die Wolfsburger in der Hinrunde auf Rang acht ab, schieden im DFB- Pokal und in der Champions League aus. Volkswagen will den Fußballklub aber in der Liga-Spitze etablieren und auf höchstem europäischen Niveau spielen sehen. "Wir waren der Überzeugung, dass die Erweiterung unserer Führungsstruktur erforderlich ist, um den VfL dauerhaft im vorderen Bereich der Bundesliga zu etablieren", sagte Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz.

Mit Hoeneß erhält die VfL Wolfsburg Fußball GmbH eine neue Führungsstruktur. Bisher gab es drei mehr oder weniger gleichberechtigte Geschäftsführer, doch nun ist Hoeneß der Vorgesetzte von Veh und von Wolfgang Hotze, der für Finanzen und Controlling zuständig ist.

"Das ist eine tolle Herausforderung", freute sich Hoeneß und wählte staatstragende Worte: "Gemeinsam mit unserem Partner Volkswagen haben wir große Ambitionen, den VfL Wolfsburg perspektivisch hervorragend aufzustellen und eine gute Rolle im deutschen Fußball zu spielen."