Karsten Bäron (36, ehem. HSV-Profi von 1992 bis 2001) hatte dem werbenden Uli Hoeneß als aktiver Profi dreimal abgesagt:"Mit Uli Hoeneß verbinde ich sehr ungewöhnliche, sehr intensive Erinnerungen. Das begann schon früh. Als 18-jähriger wollte mich Uli Hoeneß damals noch aus Berlin zum FC Bayern lotsen. Ich sah jedoch in dem HSV die sportlich bessere Perspektive, da ich mir dort mehr Spielpraxis erhoffte. Auf jeden Fall sagte ich so dem großen FC Bayern und dem großen Uli Hoeneß das erste Mal ab. Als ich 21 war und mich in der Bundesliga bewährt hatte, kam Uli Hoeneß wieder und fragte. Diesmal sagte ich mündlich zu. Als ich aber nach ein, zwei Tagen ein komisches Gefühl hatte, rief ich Uli Hoeneß an und fragte, ob ich aus der mündlichen Vereinbarung noch rauskomme. Uli Hoeneß war nicht glücklich, konnte meinen Schritt aber nachvollziehen. Damals war ich vom Weitblick des Herrn Hoeneß tief beeindruckt.

Umso mehr, als er trotz der der bereits zwei Absagen zwei Jahre später wieder anfragte. Das war die Härte. Ich hatte meine Knieprobleme einigermaßen überwunden und war gerade erst auf dem Weg zu alter Form. Trotzdem rief Herr Hoeneß an und wollte mich nach München lotsen. Trotzdem, und das ist aus heutiger Sicht kompletter Wahnsinn und wahrscheinlich auch nicht richtig, sagte ich ab. Ich fühlte mich damals nicht stabil genug.

Kurz danach war für mich nach langem Kampf Schluss. Ich musste wegen meiner anhaltenden Knieprobleme aufhören und fiel in ein Loch, verstärkt durch verlorene Prozesse gegen Krankenkasse und Berufsgenossenschaft. Trotzdem versuchten wir, ein versöhnliches Ende zu finden. Mein Berater Jürgen Milewski kam damals auf die Idee, ein Abschiedsspiel gegen Bayern München zu machen. Der HSV sagte sofort ja, und das Gespräch mit Hoeneß dauerte keine zehn Minuten, da war alles klar. Die Mannschaft, der ich drei Mal abgesagt hatte und trotz Zusage einen Rückzieher machte, dieser FC Bayern wollte mich verabschieden.

Ich konnte und kann nicht bemessen, wie viel menschliche Größe in dieser Entscheidung und in Uli Hoeneß steckte. Uli Hoeneß ist für mich der personifizierte FC Bayern. Er ist ein großartiger Fachmann und ein noch besserer Mensch. Er ist einer, dem ich nicht nur all mein Geld, sondern sogar meine geliebten Kinder bedenkenlos anvertrauen würde. Ein größeres Lob kann ich nicht aussprechen."