In seinem 100. Spiel als griechischer Nationaltrainer hat Otto Rehhagel seine erste Teilnahme an einer Fußball-Weltmeisterschaft perfekt gemacht. Dimitrios Salpingidis bescherte dem Team von "König Otto" im Play-off-Rückspiel in der Ukraine mit seinem "goldenen Tor" in der 31. Minute den 1:0-Erfolg in Donezk, der nach dem 0:0 im Hinspiel für den Europameister von 2004 das Ticket zur Endrunde in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) bedeutete. Für die Hellenen ist es nach 1994 die zweite Teilnahme an einer Endrunde. Obwohl die Griechen nach dem 0:0 im Hinspiel unter Zugzwang waren, hatte Rehhagel wie erwartet auf seine bewährte Mauer-Taktik und eine Fünfer-Abwehrreihe gesetzt. Im Sturm vertraute der 71-Jährige bei seinem Jubiläum auf den Nürnberger Angelos Charisteas als einzige Spitze. Der Leverkusener Theofanis Gekas und Vasileios Pliatsikas (Schalke 04) wurden eingewechselt. Die Ukrainer, bei denen Bayern Münchens Mittelfeldspieler Anatoli Timoschtschuk als einziger Legionär in der Startformation stand, scheiterten mehrfach am griechischen Torhüters Alexandros Tzvorvas und damit zum vierten Mal in den Play-offs zu einer EM- oder WM-Endrunde.

Lange zittern musste Frankreich. Erst in der Verlängerung war beim 1:1 (1:0, 0:0) gegen Irland das Weiterkommen perfekt. Dabei bedurfte es aber eines irregulären Treffers. Vor dem Ausgleich von William Gallas hatte Thierry Henry den Ball klar mit der Hand gespielt (103.). Die Iren, die bereits das Hinspiel unglücklich mit 0:1 verloren hatten, waren durch Robbie Keane in Führung gegangen (33.).

Algerien hat dank Anthar Yahia das letzte afrikanische Ticket gelöst und fiebert nun der Auslosung am 4. Dezember in Kapstadt entgegen. Der Abwehrspieler des VfL Bochum erzielte beim 1:0 im Entscheidungsspiel gegen Ägypten in der sudanesischen Hauptstadt Khartoum den Siegtreffer und bescherte seinem Land die dritte WM-Teilnahme nach 1982 und 1986. Yahia traf in dem brisanten Duell, das nach den Vorfällen beim 2:0-Sieg der Ägypter gegen Algerien am Sonnabend von 15 000 Polizisten gesichert wurde, mit einem Schuss aus spitzem Winkel unter die Latte (40.). Zum Matchwinner wurde Algeriens Torwart Faouzi Chaouchi. Der Ersatzmann konnte zahlreiche Torchancen der Ägypter um Mohamed Zidan (Dortmund) vereiteln. Neben Torschütze Yahia spielte auch Karim Ziani (Wolfsburg) von Beginn an. Karim Matmour (Mönchengladbach) wurde eingewechselt.

Slowenien eliminierte unterdessen den Favoriten Russland. Das Team von Trainer Matjaz Kek gewann das Rückspiel in Maribor mit 1:0 und machte damit das 1:2 im Hinspiel wett. Wie in Khartoum stand auch in Slowenien ein Bochumer im Mittelpunkt. Zlatko Dedic , mit dem VfL am Sonntag in der Bundesliga Gegner des HSV, erzielte in der 44. Minute das goldene Tor für die Slowenen. Damit verpassten die Russen, bei denen auch noch Alexander Kerschakow wegen groben Foulspiels die Rote Karte (66.) und Juri Schirkow in der Nachspielzeit Gelb-Rot gesehen hatten, wie schon 2006 die WM. In der Gruppenphase waren die Russen an Deutschland gescheitert. In Dortmund hatte es eine 1:2-Niederlage gegeben, das Rückspiel verloren die Russen 0:1.

Ebenfalls qualifiziert ist Portugal. Ohne Superstar Cristiano Ronaldo erkämpfte sich der WM-Vierte von 2006 ein 1:0 in Bosnien-Herzegowina und ist damit zum fünften Mal bei einer Endrunde dabei. Wie im Hinspiel fiel der Ballzauberer von Real Madrid wegen einer Knöchelverletzung aus. Stattdessen ließ Raul Meireles die Portugiesen mit seinem Treffer jubeln (56.). Bei den Bosniern sah Hoffenheims Sejad Salihovic die Gelb-Rote Karte (76.).

Der 32. und letzte Endrunden-Teilnehmer wurde in der Partie zwischen Uruguay und Costa Rica ermittelt. Das Hinspiel hatten die Südamerikaner mit 1:0 gewonnen, das Rückspiel in Montevideo war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet.