Lange hatte Stefan Kießling vergeblich gehofft, nun wird er endlich für seine konstant guten Leistungen belohnt. “Stefan Kießling ist dabei.

Gelsenkirchen. Ich sehe ihn wirklich gut, er ist läuferisch stark und geht weite Wege", lobte Joachim Löw bereits in der Halbzeit des Bundesliga-Spitzenspiels zwischen Schalke 04 und Spitzenreiter Bayer Leverkusen (2:2). Der Bundestrainer, der die Rückkehr des 25 Jahre alten Bayer-Stürmers ins Fußball-Nationalteam bereits avisiert hatte, räumte am Sonnabend in der Schalke-Arena die letzten Zweifel vor der Nominierung des DFB-Kaders für die beiden Länderspiele am 14. November in Köln gegen Chile und am 18. November gegen die Elfenbeinküste in Gelsenkirchen aus.

Kießling, der seit Saisonbeginn mit beständig guten Leistungen im Bayer-Dress überzeugt und das 2:0 auf Schalke kurz vor der Pause mit einem wuchtigen Kopfball erzielte, vernahm die Botschaft mit Stolz und Freude. "Jetzt habe ich die Chance. Schauen wir, was die Tage bringen und wie die Spiele verlaufen", sagte Kießling, der mit sieben Treffern nach elf Spieltagen die Bundesliga-Torjägerliste anführt und öfter ins Schwarze traf als die übrigen DFB-Angreifer Miroslav Klose, Mario Gomez, Cacau und Lukas Podolski zusammen.

"Ich hatte ihm gesagt, dass er technisch dazu lernen muss. Das hat er in dieser Saison mit seiner Entwicklung gezeigt", erläuterte Löw, warum er den jungen Nationalspieler viele Monate nicht berücksichtigt hatte, ihm nun aber eine neue Chance einräumt. Kießling punktet mit großem Fleiß und viel Durchsetzungsvermögen. "Ich versuche immer, mich zu verbessern, und habe viele Sonderschichten mit Peter Hermann eingelegt", erläuterte der Bayer-Stürmer, der erst zwei Länderspiele absolviert hat.

Selbst der von Löw auf das Abstellgleis geschobene Stürmer-Kollege Kevin Kuranyi, der wohl nicht mehr auf eine Rückkehr unter Löw hoffen darf, wünscht Kießling nun viel Glück. "So wie Stefan im Augenblick spielt, hat er die Nominierung absolut verdient", sagte Kuranyi, der Schalke mit seinem sechsten Saisontor zurück ins Spiel brachte. Vicente Sanchez gelang zwei Minuten vor Schluss noch der Ausgleich, so dass sich Kießlings Leverkusener am Ende trotz eines verbliebenen Punkts als "gefühlte Verlierer" sahen.