Die Fans beschimpften die Spieler, der weißrussische Star Alexander Hleb lieferte sich ein Handgemenge mit dem Betreuerstab, und Sportvorstand Horst Heldt erbat sich nach der fünften Pleite in Folge beim Trainer-Thema Bedenkzeit.

Stuttgart. Doch auch nach der 0:1-Blamage beim Zweitligaklub Greuther Fürth im DFB-Pokal-Achtelfinale hält der VfB Stuttgart an Coach Markus Babbel fest - zumindest vorerst.

"Wir haben mit dem Trainerteam und dem gesamten Vorstand die Situation analysiert und diese Entscheidung getroffen: Wir werden weiter an diesem Team festhalten. Wir sind überzeugt, dass es mit der Mannschaft aus der Krise herausfinden wird. Markus Babbel vermittelt den Eindruck, dass er es kann. Es gibt keine Frist für ihn", sagte Heldt am Mittwochnachmittag nach einer Krisensitzung in Stuttgart.

Dabei waren VfB-Präsident Erwin Staudt, Finanzvorstand Ulrich Ruf und Heldt zusammengekommen, um mit Babbel zweieinhalb Stunden lang die missliche Lage zu diskutieren. Dem Trainer-Lehrling wurde von den Verantwortlichen dabei erneut das Vertrauen ausgesprochen. Das Spiel gegen seinen Exklub Bayern München am Sonnabend wird für ihn aber wohl dennoch zu einem weiteren "Endspiel" um seinen Job.

Gerüchte um mögliche Nachfolger für Babbel nannte Heldt "nicht wert, sie zu kommentieren". Dass die Freundschaft zu Babbel für die Entscheidung pro Trainer maßgeblich gewesen sein könnte, stritt Heldt ab: "Meine Freundschaft zu ihm hat damit nichts zu tun, auch wenn wir nebeneinander wohnen. Wenn wir nicht überzeugt wären, dass er der Richtige für uns ist, hätten wir die Entscheidung nicht so getroffen. Allerdings: Die Situation ist für uns alle nicht einfacher geworden."

Im VfB-Umfeld wird weiter über Nachfolger für Babbel diskutiert. Als heißester Kandidat für den möglicherweise ab Sonnabend vakanten Posten gilt Marcel Koller. Jürgen Klinsmann, Bernd Schuster, Michael Laudrup oder Eric Gerets sind weitere Namen. Präsident Staudt soll sich mit Klinsmann getroffen haben - der Verein dementierte dies.