Ganz Spanien lacht nach einer nahezu beispiellosen Pleite über die Galaktischen von Real Madrid. “Real erlebt die wohl schlimmste Schande der Geschichte“, schrieb die Madrider Sporttageszeitung “Marca“ nach dem 0:4 der teuersten Mannschaft aller Zeiten im Königspokal-Hinspiel beim Drittligisten Alcorcon.

Madrid. Es war in der Tat kaum zu glauben, was sich am Dienstagabend in dem zwölf Kilometer von Madrid entfernten Vorort abspielte. Real, das 252 Millionen Euro in neues Personal investiert hat, spielte zwar ohne die Stars Cristiano Ronaldo, Kaka oder Iker Casillas. In Neuzugang Karim Benzema sowie erfahrenen Profis wie dem ehemaligen Hamburger Rafael van der Vaart, Nationalspieler Christoph Metzelder, Guti, Ruud van Nistelrooy oder Raul hatte Real aber immer noch exquisites Personal auf dem Platz - und blamierte sich dennoch.

"Wir bitten die Fans um Entschuldigung. Aber es ist noch nicht vorbei", sagte Torjäger Raul mit Blick auf das Rückspiel am 10. November. Metzelder bekam in mehreren Blättern die Note sechs und von Marca noch eine vernichtende Bewertung: "Ein Desaster über 90 Minuten. Er war einer der schlechtesten auf dem Platz."

Zur Pause führte der Tabellenfünfte der Segunda Division B, Gruppe zwei, nach Treffern von Borja Perez und Ernesto Gomez sowie einem Eigentor von Alvaro Arbeloa bereits mit 3:0. Mit seinem zweiten Treffer machte Perez in der zweiten Halbzeit die Sensation perfekt.

Nach einer schwarzen Woche mit dem 2:3 in der Champions League gegen den AC Mailand, dem 0:0 bei Sporting Gijon und nun der Blamage in Alcorcon steigt der Druck auf Coach Manuel Pellegrini. "Geh jetzt!", forderte "Marca".

Der Chilene denkt zwar nicht daran, gab aber auch zu: "Es ist peinlich. Ich habe keine Erklärung. Wer so verliert, hat keine Argumente mehr." Sportdirektor Jorge Valdano forderte: "Diese Niederlage muss als Startpunkt für einen Neuanfang dienen."