Der Rekordversuch von Bremens Keeper Tim Wiese war nach nur 38 Sekunden beendet, Werder setzt seine imposante Erfolgsserie jedoch unbeirrt fort: Durch das 4:1 (2:1) beim VfL Bochum feierte das Team von Thomas Schaaf den vierten Sieg in Folge und bleibt auch im 15. Pflichtspiel nacheinander ohne Niederlage.

Bochum. Dank der Tore von Aaron Hunt (9.), Marko Marin (32.), Tim Borowski (76.) und Mesut Özil (90.+1) verbesserte sich Werder in der Tabelle auf Platz drei.

Stanislav Sestak hatte Bochum vor 25 703 Zuschauern mit dem schnellsten Tor dieser Saison in Führung gebracht. Ganze 38 Sekunden waren rum, als Wiese, der die vereinsinterne Bestmarke von Oliver Reck (641 Minuten) verbessern wollte, den Ball aus dem Netz holen musste. Wie berauscht legten die Gastgeber nach und schienen die nachlässigen Bremer überrollen zu wollen. Mimoun Azaouagh schlenzte den Ball an den Pfosten (3.), ein Eckball von Christian Fuchs klatschte gegen die Latte (7.). "Wir sind wahnsinnig enttäuscht. Wir haben mehr für das Spiel gemacht, aber Bremen war cleverer", analysierte Bochums Keeper Philipp Heerwagen.

Bochums furioser Hochgeschwindigkeits-Fußball schien die Bremer in der Folge anzustecken. Nach einem Eckball von Özil veredelte Hunt einen Kopfball von Claudio Pizarro mit der Fußspitze zum Ausgleich. 1:1 statt 0:3 - die Bremer Lethargie war vorbei. Im Stil einer Spitzenmannschaft arbeiteten sich die Bremer nun mit viel Ruhe, hoher Ball- und Passsicherheit zurück ins Spiel und belohnten sich selbst. Marin erzielte nach gelungener Vorarbeit von Hunt die verdiente Führung. "Es wurde auch Zeit", sagte Marin über seinen ersten Treffer im Werder-Trikot. "Jetzt ist es nur noch ein Punkt zur Tabellenspitze, wir wollen uns da oben festsetzen."

Um die Qualität der Mannschaft ist auch Klaus Allofs nicht besorgt. "Wir gehören zu den sieben, acht Mannschaften, die ganz oben mitspielen", sagte der Bremer Geschäftsführer.

In der zweiten Hälfte brachte Borowskis Tor die Entscheidung, Özil setzte den Schlusspunkt. Dadurch sind die Chancen von Bochums Interimstrainer Frank Heinemann auf eine dauerhafte Anstellung deutlich gesunken. Noch in dieser Woche will der Tabellen-Vorletzte einen neuen Cheftrainer vorstellen.