So einen Auflauf von deutschen Nationalspielern hat es noch nie gegeben. Im VIP-Bereich der Haupttribüne trafen sich 200 ehemalige Größen im “Club der Nationalspieler“, den Uwe Seeler und Franz Beckenbauer als Vorstände anführen.

"Diese Resonanz nach dem ersten Treffen in Dortmund vor einem Jahr freut mich riesig", sagte Seeler, während DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach , der die Idee zur Gründung hatte, darauf hinwies: "Es ist wichtig, dass wir die Verbindung nicht abreißen lassen." Eine Seltenheit: Sogar Heinz Schnellinger (Vize-Weltmeister 1966) reiste aus seiner Wahlheimat Mailand an.

Guido "Diego" Buchwald , der Weltmeister von 1990, outete sich als Fan von Jerome Boateng: "Er hat mir bereits bei der U-21-Europameisterschaft sehr gut gefallen. Wobei ich ihn am liebsten als Innenverteidiger sehe."

Ebenfalls mehr auf den HSV als auf die Nationalmannschaft wurde der frühere Nationalspieler Stefan Reuter (wird morgen 43 Jahre alt) angesprochen. Der Ex-Manager von 1860 München, der beim HSV als Nachfolger des geschassten Sportchefs Dietmar Beiersdorfer im Gespräch war, nahm die Entscheidung der Klubbosse gegen ihn sportlich: "Ich finde es richtig, dass man die Diskussionen jetzt nicht mehr öffentlich führt." Er selbst steht allerdings nicht mehr zur Verfügung. "Ich habe konkrete Zukunftspläne, die ich allerdings erst in den kommenden Wochen verraten darf", sagte Reuter.

Keine Sorgen um seine Zukunft macht sich auch der von Hansa Rostock entlassene Trainer Dieter Eilts (44). "Ich stehe noch immer bei Hansa unter Vertrag, deswegen gibt es für mich momentan keinen Handlungsbedarf", sagte er.

Siegfried Held ist zwar schon 66 Jahre alt, ist aber noch immer im Stress: "Ich nehme 80 bis 100 Termine pro Jahr als einer von drei Fanbeauftragten von Borussia Dortmund wahr", sagte der Vize-Weltmeister von 1966. "Für mich ist es sehr wertvoll zu wissen, wie die Basis denkt."

Großes Gesprächsthema war natürlich die mögliche Vertragsverlängerung von Joachim Löw. "Wenn er es etwas ruhiger haben möchte, muss er beim DFB verlängern", sagte Beckenbauer mit Blick auf das Interesse der Türken. DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger wollte sich noch auf keinen Zeitpunkt für Gespräche festlegen, sagte aber: "Die Bereitschaft ist von allen Seiten signalisiert worden. Wir wissen um das Können dieses großartigen Fußballlehrers."

Gast in der Nordbank-Arena war auch Trainer Horst Hrubesch , der mit einem Rumpfteam bei der U-20-WM in Ägypten erst im Viertelfinale ausgeschieden war. "Ich bin trotzdem nicht ganz zufrieden, es war mehr drin", sagte der frühere HSV-Mittelstürmer."