Der zweite Champions-League-Spieltag wird für Bayern München und den deutschen Fußballmeister VfL Wolfsburg zum echten Gradmesser.

München/Manchester. Im Spitzenspiel der Königsklasse gegen Italiens Topklub Juventus Turin mit dem Ex-Bremer Diego können die Bayern heute (20.45 Uhr/live bei Sky und Sat.1) zeigen, ob sie im europäischen Vergleich schon den hohen Ansprüchen von Trainer Louis van Gaal gerecht werden.

Die "Wölfe" gehen derweil die Herkules-Aufgabe beim englischen Champion Manchester United mit breiter Brust an. "Wir trauen uns zu, etwas aus Manchester mit nach Hause zu bringen", sagt Trainer Armin Veh, der heute (20.45 Uhr/live bei Sky) wie die meisten seiner Spieler zum ersten Mal im "Old Trafford" antreten wird: "Das ist wie der erste Kuss - etwas ganz Besonderes", sagt der Coach.

Während die Münchner in der Liga derzeit den Erwartungen hinterherhinken, wollen sie in der Königsklasse nach dem erfolgreichen Start in Haifa (3:0) Platz eins in der Gruppe A verteidigen und mit einem Sieg gegen die "alte Dame" schon die Weichen in Richtung Achtelfinale stellen. "Die Heimspiele in der Champions League muss man gewinnen", sagte van Gaal. Nationalspieler Bastian Schweinsteiger bewertete die Partie als "entscheidendes Spiel mit viel Brisanz. Wir haben die Möglichkeit davonzuziehen." Allerdings haben die Bayern und auch van Gaal "keine guten Erinnerungen an Juve. "Als ich bei Ajax Amsterdam Trainer war, haben wir das Champions-League-Finale im Elfmeterschießen verloren." Doch dies will der Niederländer genauso ausblenden wie den jüngsten Rückschlag in der Liga durch das 0:1 in Hamburg - auch wenn der Bayern-Coach durchaus noch Auswirkungen befürchtet. "Wenn eine Mannschaft verliert, hat das immer einen negativen Einfluss", sagte er.

Die Favoritenrolle in "Old Trafford" ist indes klar verteilt. Seit 21 Königsklassen-Partien ist der Finalist der vergangenen Saison im heimischen "Theater der Träume" ungeschlagen, in der Gruppenphase liegt die letzte Niederlage vor eigenem Publikum sogar schon fast acht Jahre zurück. Am 17. Oktober 2001 gab es ein 2:3 gegen Deportivo La Coruna. Champions-League-Debütant Wolfsburg will in die Fußstapfen der Spanier treten und den englischen Meister ärgern.

"Wir sind zwar krasser Außenseiter, aber wir fahren da nicht nur hin, um Trikots zu tauschen. Wir wollen für eine Überraschung sorgen. Alles ist möglich", sagt Nationalspieler Christian Gentner: "Solche Spiele haben wir uns in den vergangenen zwei Jahren hart erarbeitet. Manchester ist eine der besten Mannschaften der Welt. Aber wir dürfen nicht zu viel Respekt haben, sonst werden wir von denen aufgefressen."