Als der Held des Tages vom Platz trabte, erhoben sich die Zuschauer von den Plätzen: Unter tosendem Jubel ging Vedad Ibisevic nach seinem Blitz-Hattrick bei der Auswechslung zur Seitenlinie und fiel Trainer Ralf Rangnick in die Arme.

Hoffenheim. Beim 5:1 (3:1) von 1899 Hoffenheim gegen Hertha BSC Berlin gab der bosnische Nationalspieler ein imposantes Tor-Comeback nach seinem Kreuzbandriss und verschärfte die Krise beim erneut desolaten Tabellenletzten weiter.

"In der letzten Zeit haben die Tore gefehlt, aber ich hatte eigentlich nicht schlecht gespielt. Heute kamen die Tore ja wie von selbst", sagte Ibisevic. Nachdem der Bosnier seinen Klub auf Platz drei geschossen hatte, suchte er nach einer Erklärung für den Durchbruch: "Ich habe heute zum ersten Mal mit meinen neuen Schuhen gespielt, und es wurden direkt drei Tore. Super."

Für die Hertha, die sich ohne ernsthafte Gegenwehr auseinander nehmen ließ, wird es dagegen ganz eng. Der ratlose Trainer Lucien Favre steht nach dem Klub-Negativrekord von sieben Pflichtspiel-Niederlagen in Serie vor der Entlassung. Lange nach dem Abpfiff saß der Schweizer immer noch auf der Bank und starrte völlig desillusioniert ins Leere. Dann sagte er: "Wenn man so schnell 0:3 zurückliegt, ist das Spiel gelaufen. Natürlich ist in dieser Situation niemand zufrieden. Es bringt nichts, jetzt voreilig zu analysieren."

Hoffenheim dagegen träumt nach dem vierten Sieg in Serie wie im Vorjahr von der Herbstmeisterschaft. Ibisevic erwischte die Gäste nicht nur eiskalt, sondern beendete auch seine Torflaute. Der 25-Jährige, der zuletzt vor seiner schweren Verletzung beim 1:2 am 5. Dezember 2008 bei Bayern München getroffen hatte, erzielte bereits nach 44 Sekunden mit einem platzierten Direktschuss die 1:0-Führung.

Danach legte Ibisevic jeweils per Kopf (4./21.) nach. Für die Berliner gelang Raffael in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit (45.+1) mit einem Freistoß der Ehrentreffer. Chinedu Obasi (58.) sowie Carlos Eduardo mit einem verwandelten Foulelfmeter (63.) nach einem Foul von Marc Stein an Ibisevic sorgten für den Endstand.