Die deutschen Fußballfrauen blicken gelassen und zuversichtlich dem Endspiel der EM in Finnland heute (18 Uhr/ ZDF und Eurosport) gegen England entgegen.

Helsinki. "Wir sind hier, um den Titel zu holen", gibt sich DFB-Trainerin Silvia Neid selbstbewusst. Der Erfolgshunger ist, trotz sechs EM-Titeln und 25 ungeschlagenen EM-Spielen in Folge, noch längst nicht gestillt. Kreativkraft Linda Bresonik, die trotz einer Kapselverletzung wohl spielen wird, kribbeln vor dem großen Finale schon die Füße. "Ich will unbedingt dabei sein", sagt die 25-Jährige.

Selbstbewusstsein ist aufgrund der makellosen Bilanz gegen England (16 Siege, zwei Unentschieden) ausreichend vorhanden. Auch die Auftritte bei diesen Titelkämpfen machen die DFB-Auswahl zum Favoriten. Während sie sich mit fünf Siegen in fünf Partien ins Endspiel schoss, hatten die "Three Lions" deutlich mehr Schwierigkeiten. Das Team von Hope Powell, das seit der Finalniederlage 1984 gegen Schweden erstmals wieder in einem EM-Finale steht, konnte nur als einer der beiden besten Gruppendritten in die K.-o.-Runde einziehen und behauptete sich dann knapp gegen Finnland (3:2) und die Niederlande (2:1 n. V.).

Trotz bester Voraussetzungen mahnt Bundestrainerin Neid zur Vorsicht und erwartet volle Konzentration: "Die Engländerinnen sind stark im Spiel nach vorne. Zudem sind sie in der Abwehr sehr robust." Als "Bonbon" gibt es vom DFB eine Prämie von 12 000 Euro, sollte der fünfte Titel in Folge eingefahren werden. Doch finanzielle Entlohnung ist nur Nebensache. "Allein der Titel zählt", unterstrich Inka Grings, die zum zweiten Mal bei einer EM die Torjägerkrone einheimsen könnte. Als "Edelfans" reisen Bundespräsident Horst Köhler und Innenminister Wolfgang Schäuble an. Im Falle eines Sieges wird das Team morgen um 14 Uhr am Frankfurter Römer empfangen.