Dank toller Moral und drei “Joker“-Toren haben die deutschen Fußball-Frauen ein neues Kapitel ihrer EM-Erfolgsstory geschrieben.

Helsinki. Mit zwei Treffern innerhalb von nur zwei Minuten durch Simone Laudehr (59. Minute) und Celia Okoyino da Mbabi (61.) sowie dem späten Tor durch Fatmire Bajramaj (90.+3) in der Nachspielzeit drehte die DFB-Auswahl die Halbfinalpartie gegen Norwegen und feierte mit dem hart erkämpften 3:1-Sieg den siebten Einzug in ein EM-Finale. Am Donnerstag wartet England.

Der ehemalige Weltmeister Norwegen ging vor 2765 Zuschauern in Helsinki bereits in der 10. Spielminute nach einem Torwartfehler von Nadine Angerer durch Isabell Herlovsen in Führung. Doch die eingewechselten Laudehr und Okoyino da Mbabi bauten mit ihrem Doppelschlag die unglaubliche Serie des sechsmaligen Titelträgers auf nunmehr 25 EM-Spiele ohne Niederlage seit 1995 aus.

Titelverteidiger Deutschland trifft im Finale am Donnerstag (18 Uhr/ZDF) im Olympiastadion von Helsinki auf England, das am Sonntag die Niederlande mit 2:1 nach Verlängerung bezwungen hatte. Mit einem Erfolg könnte die DFB-Elf den fünften EM-Titel hintereinander feiern.

Einziger Wehmutstrophen: Mittelfeldspielerin Linda Bresonik zog sich im Zweikampf eine Kapselverletzung am linken Sprunggelenk zu und musste durch Laudehr ersetzt werden. Bresoniks Einsatz im Endspiel ist fraglich. Auf jeden Fall ausfallen wird Ariane Hingst, die sich im Viertelfinale am vergangenen Freitag gegen Italien (2:1) schwerer verletzt hat als befürchtet. Wie eine Kernspintomographie ergab, erlitt die 30 Jahre alte Abwehrspielerin neben einer Außenmeniskus-Verletzung im linken Knie auch einen Knorpelschaden. Eine lange Pause droht.