Viel besser hätte das EM-Debüt für Kim Kulig nicht laufen können.

Im ersten Spiel der deutschen Mannschaft durfte die Mittelfeldspielerin vom HSV von Beginn an auflaufen und machte ihre Sache beim 4:0-Sieg gegen Norwegen so gut, dass sie von der Uefa-Kommission sogar zur "Spielerin des Spiels" gewählt wurde. Die erst 19-jährige Kulig blieb jedoch bescheiden und gab das Lob brav an ihre Teamkolleginnen weiter: "Ich muss sagen, dass es mir meine Mitspielerinnen auch relativ leicht gemacht haben. Jede hätte es verdient, zur Spielerin des Spiels gewählt zu werden."

Trotz ihrer Glanzleistung muss Kulig vor dem heutigen Spiel gegen Frankreich (16.30 Uhr/ARD und Eurosport) um ihren Platz in der Startelf fürchten. Mit Weltmeisterin Simone Laudehr drängt eine erfahrene Stammkraft nach auskurierter Knieverletzung wieder ins Team. "Es war ja gerade für unsere Mittelfeldspielerinnen gegen Norwegen sehr anstrengend, weil sie viel laufen mussten", deutete Bundestrainerin Silvia Neid bereits einen Wechsel an. Doch die Stimmung innerhalb der Mannschaft stimmt. "Ich habe noch nie erlebt, dass eine neidisch oder böse ist, wenn sie nicht spielt. Wir unterstützen uns alle gegenseitig", unterstrich Laudehr den Teamgeist. Silvia Neid wird sich also genau überlegen, ob sie die gegen Norwegen so überzeugende Stammformation durcheinander würfelt. Gegen die Französinnen könnte das deutsche Team mit einem Sieg bereits am zweiten Spieltag der Gruppe B den Einzug ins Viertelfinale perfekt machen.