Nach Dieter Heckings Rücktritt übernahm Andreas Bergmann Hannover 96 und feierte in Nürnberg nun einen 2:0-Sieg als Interimstrainer.

Hamburg. Andreas Bergmann, bei den Niedersachsen bislang als Coach der U 23 für den Nachwuchsbereich verantwortlich, könnte zur Dauerlösung werden. Das Abendblatt sprach mit dem 50-Jährigen.

Abendblatt: Herr Bergmann, wie fühlt man sich als Bundesligatrainer?

Andreas Bergmann: Das 2:0 war ein super Einstand. Aber es war ein Sieg der Mannschaft, nicht des Trainers. Entscheidend war, dass jeder Spieler an seine Grenze gegangen ist.

Abendblatt: Sie könnten jetzt auch Werbung in eigener Sache betreiben.

Bergmann: In den wenigen Tagen vor dem Spiel konnte ich doch noch gar nicht viel tun. Ich habe versucht, die Atmosphäre zu verändern, habe viele Gespräche geführt, an die Teamfähigkeit appelliert. Jetzt freue ich mich auf die kommende Woche.

Abendblatt: Von 2004 bis 2006 trainierten Sie 32 Monate den FC St. Pauli. Haben Sie sich seitdem als Trainer verändert?

Bergmann: Das will ich hoffen. Jede Erfahrung bringt einen weiter. So auch mein unfreiwilliges Ende bei St. Pauli. Aber ich bin sicherlich keine schillernde Figur, kein Lothar Matthäus.

Abendblatt: Welchen Fußball wollen Sie bei 96 spielen lassen?

Bergmann: Wichtig ist, dass du mutig bist, selbst das Heft in die Hand nimmst.

Abendblatt: Auch am Sonnabend gegen Hoffenheim? Klubchef Martin Kind deutete an, bei einem erneuten Sieg längerfristig mit Ihnen zu planen.

Bergmann: Es ist grundsätzlich wichtig, aktiv zu sein. Ich will für Spaß und Begeisterung sorgen. Und es wäre super, wenn es klappen würde. Die schauen jetzt in dieser Woche natürlich ganz genau hin, wie ich mit der Mannschaft arbeite.

Abendblatt: Benötigen Sie zwingend einen Sieg, oder würde auch eine knappe Niederlage, kombiniert mit einer guten Leistung, zu einer Verlängerung Ihres Engagements führen?

Bergmann: Da bin ich der falsche Ansprechpartner. Für mich ist es eine große Chance und Herausforderung, der ich entspannt entgegen sehe. Der Medien-Hype ist riesig, aber ich genieße ihn auch. Schließlich könnte schon in zwei Wochen alles wieder vorbei sein.