Die Meister-Party geht weiter: Der VfL Wolfsburg, am Sonntag nächster Gegner des HSV, demonstrierte beim 3:1 beim 1. FC Köln seine Qualitäten und feierte seinen neuen Flickflack-Stürmer.

Köln. Obafemi Akinwunmi Martins macht dem Traumduo Edin Dzeko und Grafite trotz 54 Toren in der Vorsaison mächtig Konkurrenz.

"Ich hoffe, dass ihr noch viel mehr von mir sehen werdet", sagte der 24-jährige Nigerianer nach seinem Bundesliga-Debüt, in dem er gleich zum Matchwinner wurde. Nach 62 Minuten beim Stand von 0:1 eingewechselt, leitete er das 1:1 durch Dzeko ein (73.) und schoss nach dem Eigentor des Kölners Pierre Wome (74.) das 3:1 (87.) selbst.

Warum der nur 1,70 m kleine Stürmer als Paradiesvogel gilt, bewies der für 10,5 Millionen Euro Ablöse von Newcastle United verpflichtete Angreifer, als er nach dem Spiel mit einer mit Pailletten besetzten Baseball-Mütze, einer mit Steinchen besetzten Uhr und nigerianischer Rap-Musik auf den Ohren aus der Kabine kam und dabei über das ganze Gesicht strahlte.

Auch ein Mordanschlag am 20. Juni 2007 in seiner Heimatstadt Lagos, den er unverletzt überstand, hat dem schmächtigen Afrikaner seine Fröhlichkeit nicht nehmen können. Mit seiner Art zu leben und Fußball zu spielen, eroberte er Wolfsburg im Sturm.

"Er ist genau der Spielertyp, der uns noch gefehlt hat", meinte Spielmacher Zvjezdan Misimovic, der künftig vielleicht drei Stürmer mit Vorlagen füttern soll: "Er verstärkt uns auf jeden Fall. " Trainer Armin Veh, der mit drei Siegen in drei Pflichtspielen aus dem großen Schatten von Meistermacher Magath getreten ist, geht beim Blick auf den quirligen Stürmer das Herz auf. Die Salti nach den Toren wird er ihm jedenfalls nicht verbieten. "Das darf er von mir aus gerne machen", sagte schmunzelnd, "dann weiß ich wenigstens, dass er getroffen hat."

Kölns Heilsbringer schlich hingegen mit gesenktem Kopf vom Platz. Das sehnsüchtig erwartete Heimdebüt von Lukas Podolski misslang trotz guter Leistung und damit der gesamte Saisonstart. Nach zwei Niederlagen mit zwei Eigentoren sind die Kölner nämlich als einziges Team Letzter. Und Podolski schwant bereits Böses: "Das wird noch eine lange und schwere Saison."