Endlich! Es wird wieder mitgefiebert, gejubelt, geflucht und diskutiert. Bestes Beispiel war Leverkusens Manager Rudi Völler, der sich beim 2:2 seiner Werkself in Mainz gleich am ersten Spieltag verschaukelt fühlte.

"Wir sind hier um zwei Punkte beschissen worden", echauffierte sich der ehemalige Weltklassestürmer über Schiedsrichter Deniz Aytekin . Grund für Völlers Auftritt als "HB-Männchen": eine vermeintliche Schwalbe des Mainzers Aristide Bancé , die zu einem Freistoß führte und in der Folge zum Ausgleichstreffer. Während die Leverkusener mit dem Unparteiischen haderten, jubelte der neue Coach vom FSV Mainz 05, Thomas Tuchel, über seinen allerersten Bundesligapunkt. "Das Ergebnis gibt uns Stärke und Selbstvertrauen", analysierte der einstige Mainzer A-Jugend-Trainer.

Für Hannovers Trainer Dieter Hecking begann die Saison so, wie die letzte aufhörte. Nach dem 0:1 bei Hertha BSC Berlin skandierten die 96-Fans "Hecking raus". Manager Jörg Schmadtke stärkte seinem Coach den Rücken. "Solche Diskussionen gehören sich nicht, aber das kennen wir ja schon aus der letzten Saison." Immerhin darf Hecking auf eine Verstärkung hoffen. Hannover möchte Jan Simak vom VfB Stuttgart verpflichten. Herthas Neuzugang Artur Wichniarek bekam derweil trotz des Sieges den Unmut des Publikums zu spüren. Für den unglücklich spielenden Polen gab es Pfiffe von den Rängen. Alles in allem erinnerte der Erfolg der Hertha stark an die vergangene Spielzeit. Wenig spektakulär, aber effizient.

Der 1. FC Köln wurde nach der "Poldi-Manie" in der Sommerpause auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Der Aufsteiger offenbarte beim 0:1 in Dortmund Schwächen im Offensivspiel, was auch am verletzungsbedingten Fehlen von Lukas Podolski lag. Pech für den Nationalspieler: Er musste aufgrund von Oberschenkelproblemen auch für das Länderspiel am Mittwoch in Aserbaidschan absagen.

Traumtore in einer verrückten Partie. Mimoun Azaouagh brachte seinen VfL Bochum nach 0:3-Rückstand gegen Mönchengladbach mit zwei Weitschüssen innerhalb von 48 Sekunden (!) zurück ins Spiel und Stanislav Sestak sicherte am Ende das Unentschieden. "Es gibt Dinge im Fußball, die kann man einfach nicht erklären", sagte Borussen-Trainer Michael Frontzeck süffisant.

In beeindruckender Frühform präsentierte sich der Titelverteidiger VfL Wolfsburg bereits am Freitag beim 2:0 gegen den VfB Stuttgart. "Wir sind eingespielt, haben uns nur punktuell verstärkt. Das ist unser großes Plus", erklärte Torschütze Zvjezdan Misimovic . Nach der Niederlage beim Meister forderte VfB-Keeper Jens Lehmann erneut öffentlich Verstärkung. "Es ist mein letztes Jahr. Da möchte ich noch etwas gewinnen", sagte Stuttgarts Ex-Nationaltorhüter.

Einen gelungenen Start hatte Schalkes neuer "Messias" Felix Magath , wenngleich dieser nach dem 2:1 beim Aufsteiger Nürnberg vor Wut tobte. "Das hatte mit Bundesliga und Mannschaftssport nichts zu tun", erzürnte sich Magath, der die mangelnde Souveränität seiner Akteure anprangerte.

Für Ioannis Amanatidis von Eintracht Frankfurt hätte die Saison kaum besser anfangen können. Mit zwei Treffern legte der Grieche den Grundstein für den 3:2-Sieg bei Werder Bremen und bescherte seinem neuen Trainer Michael Skibbe , der ihm vor einer Woche das Kapitänsamt entzogen hatte, einen Einstand nach Maß.

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