Nach einer Zitterpartie haben die deutschen U-21-Fußballer erstmals seit 27 Jahren das Halbfinale einer EM erreicht.

Halmstadt. - Beim 1:1 (1:1) gegen ein bereits qualifiziertes englisches B-Team holten die DFB-Junioren den nötigen Punkt, verschenkten unter den Augen von Verbandspräsident Theo Zwanziger durch eine schwache Leistung aber den Gruppensieg.

"Wir haben dem Gegner zuviel Räume gegeben. Wir machen das Tor, haben Möglichkeiten, schnell zu spielen. Und wir tun es nicht. Wir müssen einfach spielen. Wir kommen in die Bälle rein und verspielen sie aber wieder. Wir können nur über die Mannschaft kommen, da muss jeder mitmachen", sagte ein unzufriedener DFB-Trainer Horst Hrubesch.

Im Halbfinale am Freitag (20.45 Uhr/live im ZDF) trifft die Mannschaft von Horst Hrubesch in Helsingborg auf den Sieger der Gruppe A, der heute zwischen Schweden, Italien und Serbien ermittelt wird. Der Leverkusener Gonzalo Castro bescherte dem DFB-Team durch seinen Treffer in der 5. Minute nach einem Traumpass des HSV-Verteidigers Jerome Boateng einen Auftakt nach Maß. Boateng war erneut stärkster deutscher Spieler. Jack Rodwell (29.) vom FC Everton glich für die Engländer aus. Für den deutschen Keeper Manuel Neuer (Schalke 04) war es nach 208 Minuten der erste Gegentreffer im Turnier. Dass die Engländer das bessere Team waren, war bemerkenswert: Trainer Stuart Pearce hatte zehn Spieler geschont, drei Spielern zum Debüt verholfen und beiden Ersatztorhütern einen 45-minütigen Einsatz gewährt.

Hrubesch nahm wie erwartet zwei Änderungen vor: Änis Ben-Hatira ersetzte im offensiven Mittelfeld für 67 Minuten den in den ersten beiden Spielen enttäuschenden Mönchengladbacher Marko Marin. Patrick Ebert (Hertha BSC) rückte für den Hamburger Dennis Aogo ins defensive Mittelfeld. "Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht", resümierte Hrubesch.