Eigentlich waren die Zuschauer schon vor dem Anpfiff in Führung gegangen: Ohne Wolf-Dieter Poschmann am Mikrofon konnte es nicht allzu peinlich werden. Eigentlich. Denn, fast vergessen, es gibt ja noch Katrin Müller-Hohenstein. Im Vergleich zur Prinzessin der Plattitüden ("So, jetzt das Spiel, auf das ganz Deutschland schaut.") wirkte sogar Gesprächspartner Oliver Kahn aufgeweckt - und das will was heißen.

"Wir freuen uns auf dieses unglaubliche Fußballfest", frohlockte Frau Müller-Hohenstein. Unglaublich? Nach dieser Vorlage hatte Reporter Béla Réthy leichtes Spiel. Oder anders gesagt: Der Mann störte nicht weiter. Weil das Spiel - aus deutscher Sicht - lange für sich sprach. Das ZDF-Fossil mit dem näselnden Stakkato unterbrach nur maßvoll. Gut so. Zusehends passte er sich der deutschen Leistung an: kein Grund zur Klage, stark unterm Strich. Für die Fußball-Verhältnisse des ZDF ist das schon viel wert.

Zwar haben die meisten Wanderdünen an der Ostsee mehr Temperament als Réthy, dennoch erkannte dieser zweifelsfrei Jogis "weißes Glückshemd", dessen "Bauchgefühl" in Sachen Gomez und einen verblüffenden Tatbestand: "Ein Spiel ohne Pause." Und vor dem Führungstor habe sich Super-Mario "torrerohaft" gedreht. So war nach dem Sieg fast alles gut. Mit zwei Ausnahmen: Nach dem Abpfiff übernahm erneut das Duo vom Heringsdorfer Sandstrand das Kommando. Gute Nacht, Freunde.