Kiew. Zlatan Ibrahimovic verstand die Welt nicht mehr. Er hatte alles gegeben, überzeugt, sogar getroffen - und jetzt sollte er der Sündenbock für die Niederlage der Schweden sein. Nicht mit ihm! Wild gestikulierend, mit stechendem Blick redete er auf Teammanager Marcus Allbäck ein. "Das war eine heftige Diskussion", gab Allbäck zu. Ibrahimovics starke Leistung wurde auf seine Schlafmützigkeit reduziert. Beim 2:1-Siegtreffer der Ukraine durch Andrej Schewtschenko hätte der Kapitän "klären sollen", sagte Trainer Erik Hamrén: "Wenn er besser aufgepasst hätte, hätte er das Duell gewonnen." Abwehrspieler Andreas Granqvist monierte, das Tor sei "zu leicht gefallen", der Ex-Nationalspieler und TV-Experte Daniel Nannskog stänkerte, Ibrahimovic hätte "wacher sein müssen. So kann man Schewa nicht laufen lassen, das war völlig unglaublich!"

Abseits der Unaufmerksamkeit war Ibrahimovic der mit Abstand Beste im blauen Trikot. Spielfreudig und umtriebig "wie ein Hengst, der lange genug in der Box eingesperrt war und endlich raus wollte" ("Dagens Nyheter"). Vorwürfe machte sich der Angreifer des AC Mailand keine. Auch nicht wegen dieses Kopfballs, den er freistehend an den Pfosten gesetzt hatte (39.). "Heute war es Pfosten, aus. Nächstes Mal ist es Pfosten, drin", sagte der 30-Jährige. Nächstes Mal, das ist wieder in Kiew, am Freitag gegen England. "Die sind gut, aber wir können es besser machen", sagte Ibrahimovic.