Der Begriff Oligarch leitet sich vom griechischen oligoi ("Wenige") und archon ("Herrscher, Führer") ab. Oligarchen sind Wirtschaftsmagnaten, die durch ihren Reichtum für die Volkswirtschaft eines Landes von großer Bedeutung sind und auch auf politische Entscheidungsprozesse Einfluss nehmen. Sie wurden in den 1990er-Jahren zu der bestimmenden Kraft in der russischen Politik und finanzierten und ermöglichten 1996 die Wiederwahl des politisch geschwächten Präsidenten Boris Jelzin. Sie kontrollierten die wichtigsten Massenmedien und manipulierten die Anfang der 1990er-Jahre durch den Staat initiierten Privatisierungsprozesse zu ihren Gunsten. Seit Präsident Putin versucht der Kreml, wieder die Kontrolle über die Wirtschaft zu erlangen.