Breslau. Nein, sagt Tomas Rosicky mit finsterem Blick, "so etwas vergisst man nicht". Den bittersten Moment in seiner Karriere hat der Kapitän der tschechischen Nationalmannschaft noch genau vor Augen - und sieht jetzt den Moment der Rache gekommen. "Wir hatten bisher nie die Chance, auf dem Rasen eine Antwort auf diese Niederlage zu geben. Jetzt ist sie da!", sagt der Mittelfeldspieler von Arsenal London. "Diese Niederlage" war das Aus im EM-Halbfinale gegen Griechenland 2004. Acht Jahre danach können sich die Tschechen nach dem verkorksten Auftakt gegen Russland (1:4) heute (18 Uhr/ARD) bei den Hellenen revanchieren. Zugleich gilt es, ein erneutes Aus zu verhindern, das nicht weniger bitter wäre als damals.

Doch die Griechen, die als unbequemer Partygast zum Auftakt überraschend einen Punkt gegen Co-Gastgeber Polen (1:1) eingefahren hatten, haben schon unter Beweis gestellt, dass sie kein Punktelieferant sind. Vielmehr ist das unter der Finanzkrise ächzende Land auf den Geschmack gekommen und träumt ebenfalls vom Einzug ins EM-Viertelfinale. Allerdings muss Trainer Fernando Santos seine komplette Innenverteidigung umbauen. Der Bremer Sokratis ist nach seiner umstrittenen Gelb-Roten Karte gesperrt, für Avraam Papadopoulos ist das Turnier nach einem Kreuzbandriss im linken Knie beendet. Für sie sollen der Schalker Kyriakos Papadopoulos und Kostas Katsouranis in die Abwehr rücken. Zudem fehlt Mittelfeldmann Georgios Fotakis (Oberschenkelverletzung).

Griechenland: 1 Chalkias - 15 Torosidis, 21 Katsouranis, 5 Kyriakos Papadopoulos, 20 Holebas - 2 Maniatis, 6 Makos, 10 Karagounis - 14 Salpingidis, 17 Gekas, 7 Samaras. Tschechien: 1 Cech - 2 Gebre Selassie, 6 Sivok, 3 Kadlec, 8 Limbersky - 17 Hübschman, 19 Jiracek - 13 Plasil, 10 Rosicky, 14 Pilar - 15 Baros. Schiedsrichter: Lannoy (Frankreich).