Kiew. Hübsche kleine Tannen säumen den Trainingsplatz, in der Nähe laden mehrere Sanatorien zur Erholung ein, um die Ecke wohnen die Reichen und Schönen: Schwedens Nationalmannschaft hat es sich im Süden Kiews im noblen Stadtteil Kontscha-Saspa gemütlich gemacht. Doch vor dem Auftaktspiel gegen den Co-Gastgeber Ukraine wurde die Idylle empfindlich gestört. Stürmer Johan Elmander ist das Objekt eines Streits zwischen den "Tre Kronor" und seinem Klub Galatasaray Istanbul. Der 31-Jährige, der im 4-2-3-1-System von Trainer Erik Hamren vor Superstar und Kapitän Zlatan Ibrahimovic als Stoßstürmer agieren soll, dürfe wegen seiner Fußverletzung auf keinen Fall auflaufen, forderte der türkische Meister.

"Unsere Ärzte sind nach wie vor der Meinung, dass er mindestens sechs Wochen warten muss, bis er spielen kann. Selbst wenn wir uns inmitten der Ligasaison befänden, würden wir so lange warten", sagte Teammanager Cenk Ergün. Elmander hatte die Fraktur im rechten Fuß vor vier Wochen erlitten, zum Abschluss der Meisterrunde in der Süper Lig am 12. Mai gegen den Lokalrivalen Fenerbahce (0:0). Erst am Freitag trainierte er erstmals wieder voll mit der Mannschaft - laut Schwedens Pressechef Hans Hultman ohne Probleme. Auch am Sonnabend übte er wieder mit dem Team, mit dem Abschlusstraining am Sonntag kam er auf drei Einheiten. Reicht das gegen die Ukraine? Elmander denkt: Ja.

"Ich bin planmäßig raus aus dem Fitnessraum und zurück auf dem Platz, da ist man der Startelf immer schon etwas näher. Wir haben einen Plan befolgt und bisher keinen Rückschlag erlitten", sagte er vor wenigen Tagen. Ein Ausfall des Schlüsselspielers würde Schweden schwer treffen. "Johan ist ein sehr guter Spieler, es ist wichtig für uns, dass er wieder da ist", sagte sein Teamkollege Rasmus Elm.

Elmander verfügt über die Erfahrung von 63 Einsätzen (16 Tore) für Schweden; sein vermutlicher Ersatz Ola Toivonen (PSV Eindhoven) kommt gerade mal auf 24 Spiele (sechs Treffer). Immerhin überzeugte Toivonen mit je einem Tor in den beiden jüngsten Länderspielen.