Neuer: Unüberwindbar. Bei dieser Husaren-Leistung ist es nur gerecht, dass dem Münchner auch zweimal die Latte zu Hilfe kam.

Boateng: Er hatte die erwartet schwere Aufgabe gegen Cristiano Ronaldo zu bewältigen. Und im Großen und Ganzen darf der Berliner Nachtschwärmer gegen den portugiesischen Nachtschwärmer zufrieden sein.

Hummels: Der Beste. Selten war es ein derartiges Genusserlebnis, einem Zerstörer bei der Arbeit zuzuschauen. Als ihm die Demontage der portugiesischen Ballkünstler zu langweilig wurde, schaltete er sich auch noch in die Offensive ein. In dieser Form gesetzt.

Badstuber: Großartig. Bildete mit Hummels ein kongeniales Pärchen der Destruktivität im Abwehrzentrum. Kein Wunder, dass die Dopingfahnder ihn zur Probe baten.

Lahm: Erst machte ihm Gegenspieler Nani und dann auch noch das schwüle Wetter zu schaffen. Hat Luft nach oben, sobald er sie wiederfindet.

Khedira: Der Herr des zentralen Mittelfelds musste diesmal für zwei arbeiten. Ein kleiner Flüchtigkeitsfehler in der ersten Hälfte soll die Gesamtleistung nicht schmälern.

Schweinsteiger: Schleppte sich 90 Minuten durch, ist aber noch so weit von seiner EM-Form entfernt wie Lwiw von Hamburg.

Müller (bis 90.+2): Bemüht, aber bei seinen Flanken fehlte zu oft die Präzision.

L. Bender (ab 90.+2): Der Kurzarbeiter darf sich auch ohne Ballkontakt ab sofort EM-Spieler nennen.

Özil (bis 87.): Durchwachsen. Die ganz großen Momente hat sich der zum "Man of the Match" gewählte Zauberfußballer wohl für das Spiel gegen die Niederlande aufgehoben.

Kroos (ab 87.): Dabei sein ist alles.

Podolski: Fleißig, aber in der Offensive von Lahm alleingelassen. Schürrle und Reus sitzen ihm im Nacken.

Gomez (bis 80.): Fand nur schwer ins Spiel. Aber als er den wartenden Klose an der Seitenlinie gesehen hatte, zündete er noch mal den Turbo. Und wenn ein Stürmer trifft, dann ist alles andere ohnehin egal.

Klose (ab 80.): Wollte in zehn Minuten das nachholen, was er normalerweise in 90 Minuten abspult.