Kiew. Gastgeber Ukraine kommt vor dem Auftaktspiel am Montag (20.45 Uhr) gegen Schweden nicht zur Ruhe. Kaum hatte sich der Wirbel um die Verschwörungstheorie von Nationaltrainer Oleg Blochin im Zuge der Lebensmittelvergiftung zehn ukrainischer Spieler gelegt, wurden Dopingvorwürfe laut. Trainer Alexander Sawarow vom Erstligisten Arsenal Kiew erhob schwere Anschuldigungen gegen Nationalmannschaftsarzt Leonid Mironow. "Die Story kommt mir wie ein Déjà-vu vor. Unsere Spieler hatten damals auch Magenprobleme und fühlten sich nicht gut. Wir haben sie untersucht und nichts gefunden", sagte Sawarow mit Blick auf einen Vorfall im Jahr 2009.

Kurz darauf sei im Urin von Spieler Alexander Danilow das Dopingmittel Dexamethason nachgewiesen worden. Dieses beschleunigt die Erholung nach körperlicher Anstrengung. Mannschaftsarzt bei Kiew war damals Mironow. Danilow und Mironow, der dem Spieler das Kortikoid offenbar verabreicht hatte, wurden für neun Monate gesperrt. Verbandssprecher Alexander Gliwinski wies die Vorwürfe zurück: "Unser Arzt hat einen guten Ruf."

Nach dem Länderspiel gegen die Türkei (0:2) in Ingolstadt hatte Nationaltrainer Blochin mitgeteilt, dass zehn Spieler an einer Lebensmittelvergiftung erkrankt seien, und dabei eine mögliche Sabotage ins Spiel gebracht. Das deutsche Fünfsternehotel "Monarch" in Bad Gögging wollte die Vergiftungsvorwürfe so nicht stehen lassen. "Wir können nur sagen, dass wir die Verantwortung von uns weisen, weil die ukrainische Mannschaft mit eigenen Köchen angereist ist und die Köche während des gesamten rund 30-stündigen Aufenthalts für die Verpflegung verantwortlich waren", sagte Hotelchef Michael Lopacki. Die ukrainischen Köche hätten sich aus dem Warenstock des Hotels bedient, mit dem auch die normalen Gäste versorgt worden seien. Diese sind alle gesund.